Fludrocortison Wirkung

Fludrocortison zählt zu den synthetisch hergestellten Mineralkortikoiden. Trotzdem ist es in seiner Wirkung den körpereigenen Hormonen der Nebennierenrinde (Aldosteron und Cortisol) sehr ähnlich. Darum kann auch eine gestörte Hormonbildung der Nebenniere ausgeglichen werden. Zu diesen Hormonbildungsstörungen gehören die Anwendungsgebiete adrenogenitales Syndrom (AGS) und Morbus Addison (Nebennierenrindenunterfunktion).

Fludrocortison hat sowohl Aldosteron-typische Wirkungen (mineralkortikoide) als auch Cortisol-typische Wirkungen (glukokortikoide). Zu den mineralkortikoiden Eigenschaften zählen Flüssigkeitsausscheidungs-Verminderung mit Körpersalzeinsparung und Blutdrucksteigerung. Zu den glukokortikoiden Wirkungen gehören hauptsächlich Entzündungshemmung und Blutzuckererhöhung. Fludrocortison ist chemisch aber so beschaffen, dass seine mineralkortikoiden Eigenschaften vielfach stärker sind als die glukokortikoiden.

Die gewünschte Blutdruckerhöhung und Körpersalzeinsparung ergibt sich aus einer gesteigerten Hormonwirkung. So wirken nach einer Fludrocortisongabe die Hormone Adrenalin und Noradrenalin verstärkt. Als Folge kommt es zu einer Blutgefässverengung. Daraus resultiert dann ein erhöhter Blutdruck. Weiterhin wird in der Niere die Ausscheidung von Natrium und damit verbundener Flüssigkeit verringert. Es ergibt sich eine größere Flüssigkeitsmenge in Blut und Gewebe. Auch hierbei wird ein erhöhter Gefäßdruck erzielt. Folglich resultiert eine Blutdrucksteigerung.

Kalium ist ein wichtiges Körpersalz. Darum darf die Blutkaliumkonzentration nicht über- oder unterschritten werden. Bei einer Fludrocortisonbehandlung wird Kalium im Gegensatz zu Natrium vermehrt ausgeschieden. Trotzdem ist auch bei einer Langzeitbehandlung in der Regel keine zusätzliche Kaliumgabe erforderlich. Als Ausnahme gilt nur ein bereits vor der Behandlung bestehender Blutkaliummangel. Bei allen Patienten sind regelmäßige Blutkaliumkontrollen empfehlenswert.