Finasterid Wirkung

Der Wirkstoff Finasterid gehört zu einer Gruppe von Wirkstoffen, die 5-Alpha-Reduktase-Hemmstoffe genannt werden. Diese greifen in den Stoffwechsel des männlichen Hormons Testosteron ein. Dies hat positive Auswirkungen sowohl bei einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie BPH) als auch bei hormonbedingtem Haarausfall (androgenetische Alopezie):
  • Die gutartige Prostatavergrößerung ist die häufigste Ursache für Blasenentleerungsstörungen bei Männern. Aus noch nicht ganz geklärter Ursache wächst das Prostatagewebe stark an und drückt auf die männliche Harnröhre. Vermutlich wird dieses Wachstum durch eine Hormonverschiebung ausgelöst, bei der das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron eine Schlüsselrolle spielt. Dihydrotestosteron (DHT) wird im Körper aus Testosteron hergestellt und fördert besonders stark das Wachstum der Prostatazellen.
    Das Testosteron, das von den Hoden und Nebennieren ausgeschüttet wird, wird hauptsächlich in der Prostata durch das Enzym 5-Alpha-Reduktase vom Typ II rasch zu Dihydrotestosteron umgewandelt. Finasterid hemmt die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron durch eine Blockade des Enzyms 5-Alpha-Reduktase. Die Vergrößerung der Prostata wird aufgehalten und das Risiko für schwer wiegende Komplikationen, bedingt durch die Einengung der Harnröhre, sinkt. Während der Behandlung mit Finasterid lässt sich sogar eine Verkleinerung der Prostata beobachten. Gleichzeitig werden unangenehme Symptome wie Beschwerden beim Wasserlassen gebessert.
  • Das Enzym 5-Alpha-Reduktase vom Typ II findet sich außerdem in den Haarwurzeln (Haarfollikeln). Die androgenetische Alopezie, die häufigste Form des Haarausfalls bei Männern, entsteht durch eine vererbte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegen das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron (DHT). Bei dieser speziellen Form des Haarausfalls enthält die glatzenbildende Kopfhaut verkleinerte Haarfollikel und erhöhte Mengen an Dihydrotestosteron. Der Wirkstoff Finasterid hemmt das Enzym 5-Alpha-Reduktase vom Typ II und damit die Bildung von DHT aus dessen Vorstufe, dem Testosteron. Dadurch wird die schädliche Wirkung des DHT auf die Haarfollikel verhindert. Aufgrund dieser Wirkweise zählt Finasterid zu den Mitteln gegen Haarausfall.
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