Exenatide Wechselwirkungen

Exenatide verlangsamt die Magenentleerung und kann daher die Aufnahme anderer Wirkstoffe in den Körper verlangsamen oder vermindern. Das wirkt sich vor allem auf Medikamente aus, die eine schnelle Aufnahme über den Darm in den Körper erfordern oder nur in ganz bestimmten Konzentrationen wirksam sind, wie zum Beispiel die herzmuskelstärkenden Herzglykoside. Patienten, die solche Medikamente erhalten, müssen während der Therapie mit Exenatide sorgfältig kontrolliert werden. Sollen solche Arzneimittel zusammen mit den Mahlzeiten eingenommen werden, so sind Patienten darauf hinzuweisen, diese möglichst mit einer Mahlzeit einzunehmen, zu der Exenatide nicht gegeben wird. Bei Medikamenten, deren Wirkung im besonderen Maße von einer Mindestkonzentration abhängt, wie Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung ("Pille") oder Antibiotika, müssen diese mindestens eine Stunde vor der Injektion von Exenatide eingenommen werden.

Magensaftresistente Zubereitungen, die Substanzen enthalten, die im Magen leicht abgebaut werden können, wie beispielsweise Protonenpumpenhemmer, sollten mindestens eine Stunde vor oder vier Stunden nach einer Exenatide-Injektion eingenommen werden.

Exenatide kann die Blutkonzentration von Blutfettsenkern aus der Wirkstoffgruppe der Statine verringern. Obwohl eine Dosisanpassung nicht unbedingt erforderlich ist, sind Veränderungen der Blutfettwerte (LDL und Gesamtcholesterin-Werte) möglich. Deshalb sollten diese in regelmäßigen Abständen ärztlich kontrolliert werden.

Bei Patienten, die zur Blutverdünnung mit Warfarin und/oder anderen Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmern) zum Einnehmen behandelt werden, sollte während des Beginns der Therapie sowie während der Erhöhung der Exenatide-Dosis die Thromboplastinzeit häufig vom Arzt kontrolliert werden.

Wird Exenatide in Kombination mit einem Blutzuckerspiegelsenker aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe gegeben, kann es zu Unterzuckerungen kommen. Um das mit der gleichzeitigen Gabe von Sulfonylharnstoff verbundene Risiko einer Unterzuckerung abzuschwächen, muss die Sulfonylharnstoff-Dosis möglicherweise vom Arzt verringert werden.