Exenatide Gegenanzeigen

Exenatide darf nicht gegeben werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Diabetes mellitus vom Typ 1 oder bei Typ 2-Diabetikern, bei denen eine Insulin-Therapie aufgrund eines Versagens der Betazellen der Bauchspeicheldrüse erforderlich ist
  • diabetischer Ketoazidose (eine schwere und lebensbedrohliche Blutzuckerentgleisung mit Übersäuerung des Körpers)
  • schwerer Nierenfunktionsschwäche im Endstadium und schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 30 Milliter/Minute)
  • schweren Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs, wie Magenlähmung, da es bei Patienten mit diesen Erkrankungen keine Untersuchgen gibt. Man weiß jedoch, dass die Behandlung mit Nebenwirkungen im Verdauungskanal einhergehen kann, dazu gehören Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall.
  • gleichzeitiger Gabe von Insulin, D-Phenylalanin-Abkömmlingen (Wirkstoffe, welcher der Aminosäure D-Phenylalanin sehr ähnlich sind, zum Beispiel Nateglinid), Meglitiniden (auf die Insulinausscheidung wirkende Stoffe wie Repaglinid und Alpha-Glucosidasehemmern (blutzuckerspiegelsenkende Wirkstoffe, die den Kohlenhydratabbau hemmen damit die Aufnahme von Glucose im Darm, wie Acarbose und Miglitol, da es dazu bisher keine Untersuchungen gibt.
Nur bei großer ärztlicher Vorsicht sollte die Behandlung von Patienten erfolgen:
  • mit einer mäßigen Einschränkung der Nierenfunktion, da es nur sehr wenige Erfahrungen über die Anwendung des Wirkstoffs bei diesem Personenkreis gibt. Es gibt seltene Berichte über Veränderungen der Nierenfunktion, diese beinhalten eine Erhöhung der Blut-Kreatinin-Werte, eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion, eine Verschlechterung eines chronischen Nierenversagens sowie ein akutes Nierenversagen, das in manchen Fällen eine Blutwäsche (Hämodialyse) erforderlich machte. Einige dieser Ereignisse traten bei Patienten auf, die gleichzeitig andere Vorkommnisse mit Auswirkung auf den Flüssigkeitshaushalt erlitten; dazu zählten Übelkeit, Erbrechen, und/oder Durchfall und/oder die Gabe von Medikamenten, die die Nierenfunktion beziehungsweise den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen. Die gleichzeitig gegebenen Substanzen beinhalteten ACE-Hemmer und Angiotensin II-Rezeptorblocker (beides Blutdrucksenker), nichtsteroidale Antirheumatika (kortisonfreie Schmerzmittel) und Diuretika (Entwässerungsmittel). Die beobachteten Änderungen der Nierenfunktion gingen während einer symptomatischen Behandlung und einem Absetzen der auslösenden Medikamente, einschließlich Exenatide, zurück.
  • bei Patienten, die Arzneimittel einnehmen, die eine schnelle Aufnahme aus dem Darm ins Blut erfordern oder eine enge therapeutische Breite haben (das heißt, das der Wirkbereich in engen Grenzen festgelegt ist). Genaue Empfehlungen bezüglich der Einnahme solcher Arzneimittel während einer Exenatide-Behandlung können Sie im Abschnitt Wechselwirkungen nachlesen.
Besonderheiten:
Eine Gabe von Exenatide in die Venen oder Muskeln wird nicht empfohlen. Die Einspritzung sollte unter die Haut erfolgen.

Bisher wurden noch zu wenige Studien mit Exenatide an schlanken Patienten (BMI unter 25) gemacht, um eine Behandlung derselben mit dem Wirkstoff zu empfehlen.

Exenatide bei Schwangerschaft & Stillzeit

Bisher liegen keine ausreichenden Studien zur Behandlung in der Schwangerschaft vor. In Tierstudien konnten allerdings nachteilige Folgen für das Ungeborene festgestellt werden. Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, daher sollte Exenatide während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Hier ist der Einsatz von Insulin zu empfehlen. Möchte eine Patientin schwanger werden, oder tritt eine Schwangerschaft während der Behandlung ein, sollte die Therapie mit dem Wirkstoff abgebrochen werden.

Es ist nicht bekannt, ob Exenatide in die Muttermilch ausgeschieden wird. Darum sollte der Wirkstoff auch nicht von stillenden Müttern angewendet werden.

Exenatide und Kinder

Bisher liegen keine Erfahrungen über die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor.