Etoricoxib Wechselwirkungen

Wird gleichzeitig dauerhaft Warfarin (blutgerinnungshemmend) eingenommen, kann sich bei einer Einnahme von 120 Milligramm Etoricoxib täglich die Blutgerinnungszeit (INR) verlängern. Deshalb sollte die Blutgerinnungszeit  dieser Patienten regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden. Dies gilt insbesondere zu Behandlungsbeginn oder nach einer Dosisänderung.

Wird Etoricoxib gleichzeitig mit Acetylsalicylsäure (in einer Dosierung zum Schutz vor Gefäßverschlüssen) eingenommen, kann das vermehrt zu Magengeschwüren oder anderen Komplikationen führen (im Vergleich zur einzelnen Einnahme von Etoricoxib. Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure in höherer Dosierung (zur Schmerzunterdrückung) oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika wird nicht empfohlen.

Nicht-steroidale Antirheumatika können die Wirkung von Entwässerungsmitteln und Blutdrucksenkern verringern. In Kombination mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Gegenspielern (wie Enalapril und Ramipril oder Losartan und Valsartan) kann sich die Nierenfunktion bei schon bestehender Nierenschwäche noch weiter verschlechtern und sogar zum vorrübergehenden Nierenversagen führen. Dies gilt insbesondere für ältere oder ausgetrocknete Patienten. Deshalb sollte eine solche Kombination besonders bei älteren Patienten nur mit ärztlicher Vorsicht verabreicht werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion wird empfohlen, vor allem zu Beginn einer Kombinationstherapie.

Die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin oder Tacrolimus (beide unterdrücken das Immunsystem) wurde nicht untersucht. Eine verstärkte nierenschädigende Wirkung der Wirkstoffe kann nicht ausgeschlossen werden. Bei gemeinsamer Anwendung sollte die Nierenfunktion ärztlich überwacht werden.

Etoricoxib vermindert die Ausscheidung von Lithium (gegen Depressionen) und Methotrexat (gegen Rheuma und Krebs) über die Niere. Dadurch sich deren Blutkonzentrationen, was zu vermehrten Nebenwirkungen führt. Aus diesem Grund sollte die Lithium- oder Methotrexat-Konzentration im Blut häufig kontrolliert und die Dosis entsprechend angepasst werden.

Auch die Blut-Konzentration weiblicher Sexualhormone, wie sie in Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung ("Pille") und in Östrogen-Gestagen-Kombinationen bei Wechseljahresbeschwerden enthalten sind, werden durch Etoricoxib gesteigert. Das kann zu vermehrten Nebenwirkungen der Östrogene auf die Blutgefäße (Thrombosen oder Gefäßverschlüsse) und an den Geschlechtsorganen führen.

Etoricoxib behindert den Abbau von Salbutamol (gegen Asthma) und Minoxidil (Haarwuchsmittel und zur Blutdrucksenkung). Bei gleichzeitiger Anwendung kann es zu vermehrten Nebenwirkungen der Wirkstoffe kommen.

Bei gleichzeitiger Einnahme mit dem Herzglykosid Digoxin (bei Herzmuskelschwäche) kann es bei Hochrisiko-Patienten zu einer Digoxin-Vergiftung führen. Solche Patienten sind vom Arzt sorgfältig zu überwachen.

Das Tuberkulose-Mittel Rifampicin baut Etoricoxib verstärkt im Körper ab. Diese Wechselwirkung kann zu einem rheumatischen Rückfall führen, wenn Etoricoxib und Rifampicin gleichzeitig eingenommen werden.