Etoricoxib – Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- einem säurebedingten Geschwür oder Blutungen im Verdauungskanal
- Patienten, bei denen nach der Anwendung von Acetylsalicylsäure oder nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) einschließlich COX-2-Hemmern Bronchialkrämpfe, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen, Gesichtsschwellungen (angioneurotisches Ödem), Urtikaria (Nesselfieber) oder andere allergieartige Reaktionen auftraten
- schweren Leberfunktionsstörungen (mit Blut-Albumin-Werten von unter 25 Gramm pro Liter oder Child Pugh-Score von 10 oder darüber)
- Nierenfunktionsstörungen mit einer geschätzten Kreatinin-Clearance von unter 30 Milliliter/Minute
- Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
- Herzmuskelschwäche (NYHA-Einteilung II-IV)
- Bluthochdruck, der anhaltend über 140/90 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) erhöht und nicht ausreichend therapierbar ist
- Durchblutungsstörungen am Herzen (klinisch gesicherter koronarer Herzkrankheit), in den Armen und Beinen (als pAVK, "Schaufensterkrankheit") und/oder im Gehirn.
- in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Frauen, die beabsichtigen schwanger zu werden
- Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
- älteren Patienten und Patienten, die gleichzeitig andere NSAR oder Acetylsalicylsäure einnehmen
- Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen, -Geschwüren oder -Blutungen in der Vorgeschichte
- Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und bei Rauchern, weil der Wirkstoff möglicherweise das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöht
- Herzmuskelschwäche, Funktionsstörung der linken Herzkammer, Bluthochdruck oder Wassereinlagerungen in das Gewebe anderer Ursache, weil der Wirkstoff diese Zustände verschlimmern kann
- verminderter Nierendurchblutung, weil Etoricoxib diese noch weiter einschränkt und das Risiko eines Nierenversagens erhöht. Patienten mit deutlich eingeschränkter Nierenfunktion, nicht behandelter Herzmuskelschwäche oder Leberzirrhose sind besonders gefährdet und ärztlich zu überwachen.
- Flüssigkeitsmangel, zum Beispiel infolge häufigen Erbrechens oder Durchfalls
- Gewebs-Schwellungen aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen
- gleichzeitiger Therapie einer Infektion. Der Wirkstoff kann Fieber als ein Anzeichen einer Infektion verbergen oder unterdrücken.
- gleichzeitiger Anwendung von Blutgerinnungshemmern wie Warfarin.
Besondere Hinweise:
Anzeichen einer Leberfunktionsstörung oder bei krankhafter Veränderung der Leberfunktionswerte muss der Verlauf ärztlich kontrolliert und die Behandlung bei ersten Anzeichen für eine Leberfunktionsstörung oder dauerhafter Erhöhung der Leberfunktionswerte (um das Dreifache des oberen Normwertes) abgebrochen werden
Das Risiko für Geschwüre und andere Komplikationen im Magen und Darm erhöht sich, wenn Etoricoxib gleichzeitig mit Acetylsalicylsäure (ASS) eingenommen wird, selbst bei niedriger Dosierung von Acetylsalicylsäure (wie beispielsweise zur Blutverdünnung üblich).
Da die Nebenwirkungen von Etoricoxib auf Herz und Kreislauf mit der Dosis und der Behandlungsdauer zunehmen könnten, sollte die kürzestmögliche
Behandlungsdauer und die niedrigste wirksame tägliche Dosis verwendet werden.
Etoricoxib hat keine gerinnungshemmenden Eigenschaften, weil es nicht die Zusammenballung von Blutplättchen behindert. Daher sollte eine gleichzeitig nötige gerinnungshemmende Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern wie Acetylsalicylsäure nicht beendet werden.
Bei Verschlechterung einer Herzmuskelschwäche, Erhöhung des Blutdrucks, Funktionsstörungen des Herzens oder vermehrter Wassereinlagerung im Gewebe muss der Wirkstoff gegebenenfalls vom Arzt abgesetzt werden. Bei ausgetrockneten Patienten sollte die Behandlung mit Etoricoxib vorsichtig eingeleitet werden. Vor Therapiebeginn sollte der Arzt den Flüssigkeitshaushalt ausgleichen.
Zu hoher oder zu niedriger Blutdruck muss vor der Behandlung mit Etoricoxib medikamentös eingestellt werden. Während der Therapie ist eine regelmäßige Blutdruckkontrolle auch von Patienten mit zuvor normalem Blutdruck erforderlich. Dies gilt insbesondere zu Behandlungsbeginn. Sollte der Blutdruck stark ansteigen muss der Arzt gegebenenfalls die Therapie beenden.
Etoricoxib bei Schwangerschaft & Stillzeit
Für Frauen, die schwanger werden wollen, wird Etoricoxib nicht empfohlen.
Tierstudien mit Etoricoxib haben schädliche Wirkungen für das Ungeborene gezeigt. Das Risiko für den Menschen während der Schwangerschaft ist nicht bekannt. Da Etoricoxib die Produktion der Gewebshormone Prostaglandine hemmt, kann es während des letzten Schwangerschafts-Drittels zu Wehenschwäche und zu einem vorzeitigen Verschluss der lungenversorgenden Arterie beim Kind kommen. Die Anwendung von Etoricoxib in der Schwangerschaft ist daher verboten. Wird eine Frau während der Therapie schwanger, muss Etoricoxib abgesetzt werden.
Bei säugenden Ratten geht Etoricoxib in die Muttermilch über. Es ist nicht bekannt, ob dies auch beim Menschen der Fall ist. Deshalb dürfen Frauen, die Etoricoxib einnehmen, nicht stillen.
Etoricoxib und Kinder
Weil es keine ausreichenden Studien zu Wirkung und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren gibt, darf Etoricoxib nicht bei dieser Altersgruppe angewendet werden.