Estradiol Wirkung

Estradiol ist ein weibliches Sexualhormon (Östrogen), das bei Östrogenmangel das körpereigene Östrogen ersetzt und so Beschwerden, die mit einem Östrogenmangel einhergehen, vermindert oder auch beseitigt.

Estradiol entfaltet seine Wirkung im Kern der Körperzellen genauso wie das körpereigene Östrogen. Im Zellkern bindet es an bestimmte Bindungsstellen (Rezeptoren). Dadurch wird die Zelle zur Produktion bestimmter Eiweiße (Proteine) angeregt. Diese beeinflussen nach ihrer Freisetzung unterschiedlichste Vorgänge im Körper, die bei einem Östrogenmangel (beispielsweise nach oder in den Wechseljahren oder nach Eierstockentfernung) nur noch vermindert ablaufen. Die Wirkungen des körpereigenen Östrogens werden somit durch das Estradiol ersetzt. Zu diesen Wirkungen gehören beispielsweise das Wachstum von Zellen der Gebärmutter oder der Scheide und Steigerung der Scheidenflüssigkeitsproduktion. Aber auch die Aufnahme und der Einbau von Calcium in die Knochen und die Hemmung der Talgdrüsenfunktion der Haut gehören zu den Östrogenwirkungen. Ferner wird ein positiver Effekt auf die Seele (Psyche) beschrieben, was man sich unter anderem bei psychischen Wechseljahresbeschwerden (wie depressiver Verstimmung) zu Nutze macht.

Estradiol kann als Tablette eingenommen werden. In diesem Fall gelangt nur ein Teil der gegebenen Dosis über den Darm in den Blutkreislauf. Alternativ kann es in Form von Pflastern verabreicht werden, da Estradiol sehr gut über die Haut aufgenommen wird.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung als Nasenspray, aus dem Estradiol sehr gut über die Nasenschleimhaut aufgenommen wird. Darüber hinaus kann es über ein unter die Haut eingebrachtes Implantat gegeben werden.

Weiterhin ist die Verabreichung als Salbe oder Gel zur örtlichen Anwendung möglich. Ein Anwendungsgebiet ist beispielsweise eine östrogenmangelbedingte Scheidenentzündung.