Escitalopram – Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Escitalopram beziehungsweise Citalopram, bei gleichzeitiger Behandlung mit Pimozid sowie bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 20 Milliliter pro Minute) nicht eingenommen werden.
Ebenso darf Escitalopram nicht zusammen mit MAO-Hemmern gegeben werden, da dies das lebensbedrohliche Serotonin-Syndrom mit Verwirrtheit, Zittern, Schwitzen, Fieber und Blutdruckabfall bis hin zum Koma auslösen kann. Escitalopram darf frühestens zwei Wochen nach Beendigung einer Therapie mit irreversiblen MAO-Hemmern sowie nicht früher als einen Tag nach Absetzen von Moclobemid oder Selegilin verabreicht werden.
Escitalopram wird mit einer dosisabhängigen EKG-Veränderung - einer sogenannten QT-Intervall-Verlängerung - in Zusammenhang gebracht. Darum sollte der Wirkstoff bei bekannter QT-Intervall-Verlängerung oder angeborenem Long-QT-Syndrom nicht gegeben werden. Die gleichzeitige Anwendung von Citalopram mit anderen Wirkstoffen, die bekannterweise das QT- Intervall verlängern, (wie einige Antihistaminika, zum Beispiel Terfenadin und Mizolastin, Antiarrhythmika der Klasse IA und III, Antipsychotika, zum Beispiel Phenothiazin-Abkömmlinge, Pimozid und Haloperidol), trizyklische Antidepressiva und einige antimikrobielle Wirkstoffe zum Beispiel Moxifloxacin, Erythromycin i.v. und Pentamidin) ist ebenfalls nicht erlaubt.
Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Torsade-de-Pointes-Tachykardie (eine Herzrhythmusstörung), zum Beispiel bei schwerer Herzschwäche kürzlich aufgetretenem Herzinfarkt, Herzschlagverlangsamungen oder einer auf Grund von Begleitkrankheiten oder Begleitmedikationen bestehenden Neigung zu erniedrigten Blut-Kalium-Konzentrationen (Hypokaliämie) oder Blut-Magnesium-Konzentrationen (Hypomagnesiämie), ist ärztliche Vorsicht geboten.
Da Escitalopram überwiegend über die Leber ausgeschieden wird, sollte der Wirkstoff außerdem bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen nicht angewendet werden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion müssen bei Gabe von Escitalopram die Dosierung vom Arzt angepasst und die Leberfunktion sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung gilt auch für Patienten mit Krampfanfällen (beispielsweise Epilepsie) oder Blutgerinnungsstörungen in der Vorgeschichte.
Ferner könnte Escitalopram wie einige andere selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer den Insulin- und Glukose-Stoffwechsel beeinflussen und bei Diabetikern eine Anpassung der Antidiabetika-Therapie erforderlich machen.
Escitalopram bei Schwangerschaft & Stillzeit
Ausreichende Untersuchungen über die Anwendung von Escitalopram bei Schwangeren liegen nicht vor. Deshalb sollte Escitalopram während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko gegeben werden.Die Anwendung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer im letzten Schwangerschaftsdrittel kann zu Absetzphänomenen beim Neugeborenen wie Erregbarkeit, Zittern, Bluthochdruck, erhöhte Muskelspannung, einschließlich nervenbedingter Verhaltensstörungen wie beispielsweise anhaltendes Weinen sowie Schwierigkeiten beim Saugen oder Schlafen, führen.
Escitalopram geht in geringen Mengen in die Muttermilch über und kann dadurch den Säugling schädigen. Daher sollte der Wirkstoff in der Stillzeit nicht eingenommen werden.