- Anzeige -

Eremfat Dosierung

Hersteller
FATOL Arzneimittel GmbH
Wirkstoff
Verschreibung
rezeptpflichtig

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Die Dosierung des Medikaments wird nach der Art der Erkrankung, den damit kombinierten anderen Medikamenten und dem Alter des Patienten vom Arzt bestimmt. Da die Tabletten in Wirkstärken zu 150, 300, 450 und 600 Milligramm Rifampicin verfügbar und zudem teilbar sind, ist eine sehr individuelle Dosierung möglich. Im Allgemeinen gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Behandlung der Tuberkulose und anderer, durch Mykobakterien verursachter Infektionen
  • Erwachsene und Kinder über zwölf Jahren erhalten durchschnittlich täglich etwa 10 Milligramm Rifampicin pro Kilogramm Körpergewicht. Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt 600 Milligramm Rifampicin. Die Minimaldosis für Erwachsene liegt bei 450 Milligramm Rifampicin als Einmalgabe am Tag, die Tageshöchstdosis beträgt 750 Miligramm Rifampicin.
  • Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren erhalten durchschnittlich täglich etwa 10 bis 20 Milligramm Rifampicin pro Kilogramm Körpergewicht als Tagesdosis. Bei langfristiger Therapie sollten aber 450 Milligramm Rifampicin als Einmalgabe am Tag nicht überschritten werden.
  • Säuglinge nach Vollendung des zweiten Lebensmonats und Kleinkinder bis zum fünften Lebensjahr werden mit einmal täglich 15 Milligramm Rifampicin pro Kilogramm Körpergewicht behandelt.
  • Früh- und Neugeborene sowie Säuglinge vor Vollendung des zweiten Lebensmonats erhalten in der Regel 10 Milligramm Rifampicin pro Kilogramm Körpergewicht täglich. In dieser Altersgruppe muss beachtete werden, dass Abbau und Ausscheidung von Rifampicin verzögert sind. Die angegebene Richtdosis von 10 Milligramm Rifampicin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag sollte daher nicht überschritten werden.
Hinweis: Bei Kombination mit Isoniazid sollen die jeweils empfohlenen Dosen nicht überschritten werden. Auch bei intermittierender Therapie (zwei bis drei Anwendungen pro Woche) sollte die Einzeldosis nicht erhöht werden.

Vorbeugung der Hirnhautentzündung durch Meningokokken
Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre erhalten zwei Tage lang zweimal täglich 600 Milligramm Rifampicin. Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren bekommen zwei Tage lang zweimal täglich 10 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht.

Dosierung bei anderen Infektionen
Bei anderen Infektionen darf Eremfat nur nach einer Überprüfung der Widerstandsfähigkeit der Erreger gegen den Wirkstoff Rifampicin und wie in der Tuberkulose-Therapie, nur in Kombination mit einem anderen geprüften Chemotherapeutikum verabreicht werden. Je nach Erregerempfindlichkeit bekommen Erwachsene durchschnittlich Dosierungen von 600 bis 1200 Milligramm Rifampicin (zwei 450mg-Filmtabletten bis zwei 600mg-Filmtabletten) in zwei bis drei Einzelgaben täglich. Kinder erhalten Rifampicin in einer Dosierung wie bei der Tuberkulose-Behandlung.

Hinweise
Sowohl bei Tuberkulose (und anderen Infektionen mit Mykobakterien) als auch bei anderen Erkrankungen sollte Rifampicin immer nur in Kombination mit anderen Antibiotika verabreicht werden, um die Entstehung einer Unempfindlichkeit der Erreger gegen den Wirkstoff zu vermeiden.

Die Anwendung des Medikaments bei anderen Infektionen als solchen durch Mykobakterien, ist umstritten. Besonders wird befürchtet, dass es zunehmend zur Auslese von Bakterienstämmen (auch von Tuberkuloseerregern bei unbekannten Tuberkulosen) kommen könnte, die gegen Rifampicin unempfindlich sind. In ernsten Fällen (bei unbekannten Keimen, die gegen andere Wirkstoffe unempfindlich sind) kann allerdings ein Therapieversuch mit Rifampicin unternommen werden.

Personen, die Umgang mit an einer durch Meningokokken verursachten Hirnhautentzündung Erkrankten haben und vorbeugend mit Rifampicin behandelt werden, müssen sorgfältig ärztlich überwacht werden, um ein Auftreten einer Hirnhautentzündung durch Meningokokken frühzeitig zu erkennen. Rifampicin sollte zur eigentlichen Behandlung einer Hirnhautentzündung durch Meningokokken nur eingesetzt werden, wenn es keine weiteren Alternativen zur Behandlung mit anderen gegen die Erkrankung wirksamen Medikamenten gibt.

Bei leichten Leberfunktionsseinschränkungen können verminderte Rifampicin-Dosen verabreicht werden, wenn die Blutwirkstoffkonzentrationen entsprechend ärztlich kontrolliert werden. Bei stärkeren Leberfunktionsstörungen darf Eremfat nicht eingenommen werden.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann der Arzt das Medikament in der durchschnittlichen Dosierung verordnen, vorausgesetzt, dass die Leber funktionstüchtig ist. Dies gilt auch für Dialysepatienten, die eine Blutwäsche benötigen.

Dosisanpassung von anderen Arzneimitteln:
Bei gleichzeitiger Gabe von anderen Arzneimitteln, die durch den Rifampicineinfluss verstärkt verstoffwechselt werden, muss bei Behandlungsanfang oder dem Neubeginn einer Behandlung nach Absetzen einer Rifampicin-Therapie die Dosierung dieser Stoffe eventuell vom Arzt angepasst werden.

Sollte die Therapie mit dem Medikament nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen werden, so ist mit langsam ansteigenden Dosen (einschleichend) vorzugehen. Dabei erhalten Erwachsene am ersten Tag 150 Milligramm, am zweiten Tag 300 Milligramm und am darauffolgenden Tag 450 Milligramm Rifampicin. Ab dem vierten Tag kann die Behandlung in der üblichen Dosierung fortgesetzt werden. Die Kontrolle der Nierenfunktion und, falls nötig, die zusätzliche Gabe von Kortikoiden wird empfohlen.

Zum Einschleichen ist die tägliche Gabe der auch für Tuberkulosebehandlungen üblichen zwei- bis dreimal wöchentlichen (intermittierenden Therapie) vorzuziehen. Außerdem wird die tägliche Behandlung in der Regel besser vertragen als die intermittierende Gabe.

Um eine vollständige Aufnahme des Wirkstoffes in den Körper zu gewährleisten, sollten Sie das Medikament auf nüchternen Magen, das heißt, am besten mindestens eine halbe Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit mit Flüssigkeit einnehmen. Bei eventueller Magenunverträglichkeit kann die Gabe auch nach einer leichten Mahlzeit erfolgen, ohne dass dadurch die Wirksamkeit wesentlich beeinträchtigt wird.

Nehmen Sie bei Magenübersäuerung säurehemmende Mittel (Antazida) ein, so ist zu beachten, dass diese bei gleichzeitiger Einnahme zu einer verringerten Aufnahme der Tuberkulosemittel in den Körper führen können. Die tägliche Einnahme der Kombination sollte daher mindestens eine Stunde vor Einnahme des Säurehemmers erfolgen.

Opioide Schmerzmittel, Anticholinergika (unter anderem zur Unterstützung bei Blasenfunktionsstörungen) und tonmineralhaltige Aminosalicylate, die zur Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt werden, vermindern die Aufnahme von gleichzeitig eingenommenem Rifampicin. Um diese Wechselwirkungen zu vermeiden, muss Eremfat einige Stunden vor diesen Präparaten verabreicht werden.

Die jeweiligen Tagesgesamtdosen werden in der Regel bei der Tuberkulosetherapie in einer einzigen Gabe pro Tag verabreicht.

Die Dauer der Anwendung wird vom Arzt festgelegt. Er richtet sich dabei nach der Schwere des Falles und der Empfindlichkeit des jeweiligen Erregerstammes. Eine Standardtherapie geht normalerweise über sechs Monate. Häufig wird hier wird in der achtwöchigen Anfangsphase Isoniazid, Pyrazinamid und Ethambutol oder Streptomycin verabreicht und in der viermonatigen Stabilisierungsphase in Kombination mit Isoniazid behandelt. Diese Kombination sollte über den gesamten Therapiezeitraum gegeben werden. Falls dies nicht möglich ist, muss der Behandlungszeitraum in unterschiedlichem Ausmaß verlängert werden.