Enzian – der Magenfreundliche

Nur gelber Enzian besitzt Heilkraft
Nur gelber Enzian besitzt Heilkraft
Nicht der blaue Enzian, sondern nur die gelbe Varinate wird in der Naturheilkunde verwendet - so wirkt die Heilpflanze.
„Ja so blau, blau, blau blüht der Enzian“, heißt es in einem deutschen Schlager von Heino. Tatsächlich blüht aber nur eine der zahlreichen Enzian-Arten blau. In der Heilkräuterkunde wird ausschließlich der gelbe Enzian verwendet. Er tut vor allem dem Magen gut.

Der Name „Enzian“ stammt aus dem Griechischen. Vor dem 15. Jahrhundert hieß die Pflanze „Gentiana“. Bislang sind mehr als 100 verschiedene Enzian-Arten bekannt. Eine Pflanze kann bis zu 60 Jahre alt werden. Wegen seiner Beliebtheit war der Enzian in der Vergangenheit schon von der Ausrottung bedroht. Gerettet haben ihn dann strenge Naturschutzbestimmungen.

In der Naturheilkunde wird haupttsächlich der gelbe Enzian verwendet, der auch als Bitterwurz oder Fieberwurz bekannt ist. Nach Kneipp ist der Enzian, neben Salbei und Wermut, eine von drei Pflanzen, die in jeden Garten gehören.

Enzian - das Aussehen

Der landläufigen Meinung zufolge blüht der Enzian immer blau. Zwar gibt es den blauen Enzian, in der Heilkunde spielt aber nur sein gelb blühender Verwandter eine Rolle. Enzian wächst in den Alpen sowie in den hohen Mittelgebirgen, zum Beispiel im Schwarzwald, den Vogesen und im Jura.

Eine Besonderheit des Enzians ist seine gelblich-braune Pfahlwurzel, die eine Länge von bis zu einem Meter und ein Gewicht von bis zu sechs Kilogramm betragen kann. An der Erdoberfläche ist ein hohler Stängel zu sehen, der weit über einen Meter hoch werden kann. Die ovalen, spitz zulaufenden Blätter ordnen sich rosettenförmig um den Stängel an. Die gelben, zum Teil gefleckten Blüten („goldene Sternblüten“) ordnen sich bündelweise an den oberen Blättern an.

Enzian - die Wirkungen

Enzian wirkt appetitanregend und stärkt den Magen. Nehmen Sie Enzian bereits eine halbe Stunde vor dem Essen, so entfalten sich seine Bitterstoffe am besten. Auch bei Völlegefühl und Blähungen wirkt Enzian. Zudem hat er einen günstigen Einfluss auf Leber, Galle und Blase. Zwar ist der Enzianschnaps sehr bekannt, gesundheitliche Wirkung hat aber insbesondere der Tee.

Enzian - die Anwendungen

Vorsicht!

Leiden Sie unter Sodbrennen oder übersäuertem Magen, sollten Sie Enzian nicht anwenden.

  • Anwendung als Tee: Geben Sie etwas weniger als einen Teelöffel der zerkleinerte, frischen oder getrockenen Enzianwurzel auf einen viertel Liter kochendes Wasser und lassen die Mischung fünf Minuten kochen. Lassen Sie den aufgebrühten Tee drei Stunden stehen, seihen Sie die Mischung ab und erwärmen Sie sie auf eine trinkgerechte Temperatur.
  • Anwendung als Morgentrunk: Kochen Sie eine Scheibe der Wurzel mit einer Tasse Wasser für etwa fünf Minuten. Oder lassen Sie etwa 20 Gramm von der Enzianwurzel in einem Liter Wasser über Nacht zugedeckt ziehen. Diesen Tee sollten Sie morgens auf nüchternen Magen trinken.

Enzian im Garten

Sie können Enzian im Herbst aus Samen ziehen. Er verträgt die Winterkälte sehr gut. Am besten gedeiht die Pflanze, wenn Sie sie in einem Alpinum im Garten ziehen.

Der Blütenstängel mit den Blüten benötigt einige Jahre zum Wachsen. Sie können die Pflanze später durch Teilung der Wurzelstöcke vermehren. Die Wurzel erwachsener Pflanzen können Sie im Herbst oder zeitigen Frühjahr ernten. 

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