Engelwurz – die Besänftigende

Engelwurz lindert gleich mehrere Leiden
Engelwurz lindert gleich mehrere Leiden
Engelwurz besitzt viele Bitterstoffe und ätherische Öle. Die Heilpflanze stärkt den Magen, wirkt gegen Blähungen und entwässert.
„Bist du mal nicht so recht auf Draht, tu‘ Engelwurz ins heiße Bad“, lautet ein überlieferter Ratschlag. Das Heilkraut mit dem klangvollen Namen Engelwurz hilft bei äußerlicher Anwendung gegen Rheuma und lindert bei innerer Anwendung Darmbeschwerden. Engelwurz-Pflanzen sind unempfindlich, so dass Hobbygärtner viel Freude und wenig Arbeit damit haben.

Der Erzengel Gabriel soll die Heilpflanze angeblich empfohlen haben. Daher stammt auch der lateinische Name: Angelica archangelica. Engelwurz wächst überwiegend im Norden Europas, vor allem an den Küsten von Nord- und Ostsee. An feuchten Standorten in Wassernähe sowie in Mooren fühlt sich die Pflanze besonders wohl.

Engelwurz - das Aussehen

Engelwurz gehört zur Familie der Doldengewächse. Die Pflanze gibt es in zwei Arten. Beide werden zwei bis drei Meter hoch. Engelwurz blüht im Hochsommer. Die Blütendolden sind klein und grün-weiß, ihr Geruch erinnert etwas an Honig.

Die Blätter des Engelwurz sind dreigeteilt und riechen, wie auch der Stängel, sehr würzig. Die Stängel sind hohl, hochragend und insbesondere im unteren Teil besonders dick. Die Pfahlwurzel der Pflanze ist tief im Boden verankert und schmeckt je nach Alter aromatisch oder streng. Sie können Blätter oder Blattstiele zum Würzen verwenden.

Vorsicht bei Engelwurz!

Es besteht bem Sammeln des wilden Engelwurz eine hohe Verwechslungsgefahr mit dem hoch giftigen Schierling! Schierling erkennen Sie an seinem unangenehmen Geruch. Zudem ist sein unterer Stängel rot gefleckt.

Allgemein gilt der Hinweis: Wenn Sie wilde Heilkräuter sammeln, bestimmen Sie die Arten vor der Verarbeitung sehr gewissenhaft. Heilkräuter-Anfänger sollten sicherheitshalber immer auf selbst gezüchtete oder gekaufte Kräuter zurückgreifen.

Engelwurz - die Wirkungen

Engelwurz zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an Bitterstoffen und ätherischen Ölen aus. So stärkt die Pflanze den Magen, wirkt gegen Blähungen und entwässert. Die anregende Wirkung auf die Nerven kann außerdem beim Sport oder vor Prüfungen helfen.

Seien Sie vorsichtig bei der Verwendung von Engelwurz als Tonikum: Immer nur geringe Mengen verwenden. Äußerlich können Sie Engelwurz-Einreibungen vornehmen. Bäder helfen bei Rheuma, Nervenschmerzen oder Gicht.

Engelwurz - die Anwendungen

Vorsicht!

Die Einnahme von Engelwurz steigert die Lichtempfindlichkeit. Meiden Sie also direktes Sonnenlicht, falls Sie die Heilpflanze länger anwenden wollen.

  • Als Tee bei Darmbeschwerden: Geben Sie einen Esslöffel der zerkleinerten Wurzel auf einen Viertelliter kaltes Wasser. Kochen Sie die Mischung fünf Minuten lang. Den Tee anschließend abseihen und täglich drei Tassen davon trinken.
  • Als Likör zur Verdauung: Franzosen setzen gern gehackte Blätter, Samen und Wurzeln des Engelwurz in einer Flasche Rotwein an und lassen die Flüssigkeit bedeckt stehen. Ein Likörglas der Mischung vor jeder Hauptmahlzeit trinken.
  •  Als Vollbad für Rheumatiker: Übergießen Sie 100 Gramm Wurzeln mit einem Liter Wasser. Die Mischung 15 Minuten lang kochen lassen. Dann abseihen und als Zusatz für ein Vollbad nutzen – aber bitte nur drei Minuten lang baden!

Engelwurz im Garten

Der ideale Boden für den Anbau von Engelwurz ist feucht und hummusreich. Die Pflanze gedeiht gut im Halbschatten. Engelwurz ist gegen Frost unempfindlich. Sie können Engelwurz aus Samen oder Setzlingen ziehen. Halten Sie beim Aussäen ausreichend Abstand, die Pflanzen können sehr groß werden. Graben Sie die Wurzeln im Frühjahr und Herbst vorsichtig aus und bewahren Sie sie nach dem Trocknen in einem geschlossenen Gefäß auf.

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