Eisen(II) + Folsäure Wirkung

Die Kombination setzt sich aus den Wirkstoffen Eisen(II) und Folsäure zusammen. Nachfolgend wird die Wirkweise und Bedeutung beider Einzelstoffe erläutert:

Eisen(II) wird meist in Form von Eisensalzen wie Eisen-Glycinsulfat oder Eisen-Sulfat eingesetzt. Diese Salze liefern den Mineralstoff Eisen, auf dessen Zufuhr der Körper täglich angewiesen ist. Eisen ist ein wichtiger Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Dieser hat im Körper die Aufgabe, Luftsauerstoff aus der Lunge aufzunehmen und im Körper zu verteilen. Außerdem wird er fast überall im Körper für die Funktion von Botenstoffen benötigt. Länger bestehender Eisenmangel behindert die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und somit der roten Blutkörperchen. Als Folge kommt es zur Blutarmut mit Eisenmangel. Dazu zählen Symptome wie Schwäche und Appetitlosigkeit, Blässe, offene Mundwinkel und Magen-Darm-Beschwerden. Diese Mangelzustände können unter anderem mit Eisen(II) + Folsäure ausgeglichen werden.

Folsäure ist ein Wirkstoff aus der Vitamin-B-Gruppe. Die tägliche Zufuhr an Folsäure sollte mindestens 0,4 Milligramm betragen. Folsäure ist für die Blutbildung sowie für den Aufbau des Nervengewebes erforderlich. Weiterhin ist sie maßgeblich an der Reifung der verschiedenen Blutzellen beteiligt. Ein Folsäuremangel zählt in unseren Breitengraden zu den häufigsten Vitaminmangelerscheinungen. Die Symptome umfassen unter anderem Müdigkeit, Energielosigkeit und Antriebslosigkeit, aber auch Entzündungen im Mundbereich treten gehäuft auf.

Folsäuremangel tritt einerseits durch Mangelernährung oder Vitaminaufnahmestörungen im Darm ein, andererseits auch durch einen erhöhten Verbrauch oder Bedarf an Folsäure. Ein erhöhter Folsäurebedarf besteht während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Einnahme der Antibabypille, während der Langzeitbehandlung mit manchen anderen Arzneistoffen und auch bei übermäßigem Alkoholkonsum.

Ein Folsäuremangel sollte auf jeden Fall während der Schwangerschaft vermieden werden. In dieser Zeit kann es zu Missbildungen beim Neugeborenen wie einem "offenen Rücken" (Spina bifida) kommen.

Die Kombination aus Eisen(II) + Folsäure dient in der Schwangerschaft also sowohl der Förderung der Kindesentwicklung wie auch der Verhinderung einer Blutarmut (Anämie). Dabei ist wichtig zu wissen, dass sich über 90 Prozent der Anämien während der Schwangerschaft alleine durch die Gabe von Eisenverbindungen wieder beheben lassen, da es sich um Eisenmangelanämien handelt. Nur bei einem kleinen Rest liegt eine Blutarmut durch einen Folsäure-Mangel vor. Die Verwendung der Wirkstoffkombination kann beiden Anämie-Arten vorbeugen. Dabei ist zu erwähnen, dass die beiden Substanzen sich in ihrer Wirkung gegenseitig nicht verstärken. Bei Vorliegen einer Eisenmangelanämie hat die alleinige Gabe von Folsäure daher keinerlei positive Wirkung.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Eisen(II) + Folsäure gehört: Vitamine Eisen-Präparate