Efavirenz Wechselwirkungen

Efavirenz darf nicht gleichzeitig mit folgenden Wirkstoffen angewendet werden:Es könnte zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und Atemfunktionsstörungen bis hin zum Atemstillstand kommen.

Folgende Wirkstoffe verändern bei gemeinsamer Gabe die Wirksamkeit von Efavirenz:
  • Grapefruitsaft kann zu einem Wirkungsverlust führen. Darum sollte die Einnahme auf keinen Fall mit Grapefruitsaft erfolgen
  • Das Antibiotikum Rifampicin vermindert die Efavirenz-Wirkung um ein Drittel.
  • Johanniskraut oder Zubereitungen von Johanniskraut können zu einem Wirkungsverlust führen. Auch nach dem Absetzen von Johanniskraut kann dieser Effekt noch bis zu zwei Wochen anhalten.
  • Das Pilzmittel Voriconazol steigert die Blutkonzentration und damit die Wirkung.
Die gleichzeitige Anwendung von Efavirenz mit Atazanavir und Ritonavir (ebenfalls virenhemmende Wirkstoffe) wird nicht empfohlen. Falls die gleichzeitige Anwendung von Atazanavir mit diesen Wirkstoffen notwendig ist, sollte der Arzt in Kombination mit Efavirenz eine Dosiserhöhung von Atazanavir und auch Ritonavir auf 400 Milligramm beziehungsweise 200 Milligramm in Erwägung ziehen. In jedem Fall ist eine engmaschige ärztliche Überwachung der Patienten notwendig.

Eine gleichzeitige Gabe von Efavirenz mit den virenhemmenden Wirkstoffen Darunavir und Ritonavir sollte nur mit besonderer ärztlicher Vorsicht erfolgen. Das gleiche gilt für die Kombinationstherapie von Efavirenz mit Fosamprenavir und Saquinavir.

Wird Efavirenz zusammen mit Indinavir gegeben, kann es zu erniedrigten Indinavir-Konzentrationen im Blut kommen. Die Bedeutung dieser Wechselwirkung ist zur Zeit noch nicht bekannt. Darum sollten diese Patienten hinsichtlich der Blutkonzentration von Indinavir ärztlich überwacht werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Lopinavir und Ritonavir mit Efavirenz sollte der Arzt eine Dosiserhöhung von Weichkapseln oder Lösung zum Einnehmen um 33 Prozent erwägen (vier Kapseln beziehungsweise 6,5 Milliliter zweimal täglich statt drei Kapseln beziehungsweise 5 Milliliter zweimal täglich). Während der Therapie ist besondere ärztliche Vorsicht geboten, da diese Dosiserhöhung bei einigen Patienten möglicherweise noch nicht ausreicht. Bei einer Gabe mit Efavirenz 600 Milligramm einmal täglich sollte der Arzt die Dosierung von Lopinavir und Ritonavir Tabletten auf 500 beziehungsweise 125 Milligramm zweimal täglich erhöhen.

Bei der Anwendung von Efavirenz mit niedrig dosiertem Ritonavir können vermehrte Efavirenz-bedingte Nebenwirkungen auftreten.

Die Kombination der Wirkstoffe Efavirenz mit Saquinavir und Ritonavir wurde nicht untersucht. Eine Dosisempfehlung kann aus diesem Grund auch nicht gegeben werden. Die Anwendung von Efavirenz in Kombination mit Saquinavir als einzigen virenhemmenden Wirkstoffpartner wird ebenfalls nicht empfohlen.

Das Makrolidantibiotikum Clarithromycin führte bei fast der Hälfte der untersuchten Patienten bei gemeinsamer Gabe mit Efavirenz zu Hautausschlägen. Alternativ zu Clarithromycin kann das Antibiotikum Azithromycin eingesetzt werden. Eine Dosisempfehlung zu anderen Makrolidantibiotika wie Erythromycin kann aufgrund fehlender Untersuchungen nicht gegeben werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Efavirenz mit dem Antibiotikum Rifabutin wird dessen Wirkstoff-Blutkonzentration und damit auch seine Wirkung verringert. Eine entsprechende Dosisanpassung (um 50 Prozent) für Rifabutin durch den Arzt ist erforderlich.

Für das Anti-Pilzmittel Itraconazol kann keine Dosisempfehlung gemacht werden. Der Arzt sollte eine andere Behandlung gegen eine mögliche Pilzinfektion in Betracht ziehen. Posaconazol und Efavirenz dürfen nur gemeinsam angewendet werden, wenn der Nutzen für den Patienten die Risiken überwiegt. Wird Efavirenz zusammen mit Voriconazol gegeben, muss der Arzt gleichzeitig die Erhaltungsdosis von Voriconazol auf 400 Milligramm zweimal täglich erhöhen und die Efavirenzdosis um 50 Prozent verringern, das heißt auf 300 Milligramm einmal täglich. Bei Abbruch der Behandlung mit Voriconazol sollte die ursprüngliche Efavirenzdosis wieder aufgenommen werden. Für Ketoconazol und andere Imidazolantimykotika kann keine Dosisempfehlung gegeben werden. Für Fluconazol sind keine Wechselwirkungen bekannt. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

Die Wirkung von Antiepileptika wie Phenytoin, Carbamazepin und Phenobarbital könnte sich bei gleichzeitiger Gabe von Efavirenz verändern. Patienten mit Anfallsleiden müssen daher sorgfältig ärztlich überwacht werden. Die Dosis der anfallsunterdrückenden Medikamente ist gegebenenfalls vom Arzt anzupassen.

Die Wirkung des Antidepressivums Sertralin kann abgeschwächt und eine Dosiserhöhung von Sertralin durch den Arzt nötig sein. Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Bei gemeinsamer Einnahme von Diltiazem (Kalziumkanalblocker) und Efavirenz kann es zu einer verringerten blutdrucksenkenden Wirkung kommen. Der Arzt muss die Diltiazem-Dosis entsprechend den Blutdruckwerten des Patienten anpassen. Dies gilt eventuell auch für die Kalziumkanalblocker Verapamil, Felodipin, Nifedipin und Nicardipin. Für Efavirenz ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Atorvastatin, Simvastatin und Pravastatin werden zur Senkung erhöhter Cholesterin- und Triglyceridwerte im Blut eingesetzt. Bei gleichzeitiger Gabe von Efavirenz sollte der Arzt die Cholesterinwerte im Blut regelmäßig überwachen. Dosisanpassungen der Blutfettsenker können notwendig werden.

Möglicherweise verändert sich die Wirksamkeit hormoneller Empfängnisverhütungsmittel ("Pille"). Während der Behandlung mit Efavirenz sollten daher zusätzlich mechanische Verhütungsmittel wie Kondome angewandt werden.

Bei gleichzeitiger Gabe der Wirkstoffe Cyclosporin, Tacrolimus und Sirolimus (unterdrücken die körpereigene Abwehr) können Dosisanpassungen dieser Wirkstoffe erforderlich sein. Eine engmaschige ärztliche Überwachung der Wirkstoff-Konzentration wird für mindestens zwei Wochen (bis eine stabile Konzentration erreicht ist) bei Beginn oder Ende einer Behandlung mit Efavirenz empfohlen.

Bei gleichzeitiger Drogenentzugsbehandlung mit Methadon kann die Blutkonzentration von Methadon absinken, was Drogenentzugserscheinungen hervorruft. Die Patienten müssen entsprechend ärztlich überwacht werden. Eventuell muss der Arzt die Methadondosis erhöhen.