Duloxetin Wechselwirkungen

Bei der Kombination von Duloxetin mit anderen auf das Zentrale Nervensystem wirksamen Arzneimitteln oder Substanzen, einschließlich Alkohol und Beruhigungsmittel (wie Benzodiazepine, opiode Schmerzmittel, Antipsychotika (Nervendämpfungsmittel), Phenobarbital (Antiepileptikum), beruhigend wirkende Antihistaminika (Mittel gegen Allergien) ist besondere ärztliche Vorsicht geboten.

Wegen des Risikos eines Serotonin-Syndroms darf Duloxetin nicht in Kombination mit einem nichtselektiven, irreversiblen MAO-Hemmer wie Isocarboxazid, Phenelzin und Tranylcypromin (gegen Depressionen und/oder Parkinson Krankheit) oder innerhalb der ersten 14 Tage nach Beendigung der Behandlung mit einem MAO-Hemmer eingenommen werden. Es müssen mindestens fünf Tage nach Beendigung der Duloxetin-Einnahme vergehen, bevor mit der Einnahme eines MAO-Hemmers begonnen wird. Für selektive, reversible MAO-Hemmer, wie Moclobemid, ist das Risiko eines Serotonin-Syndroms geringer. Dennoch wird die Kombination von Duloxetin mit einem selektiven, reversiblen MAO-Hemmer ebenfalls nicht empfohlen.

In seltenen Fällen wurde ein Serotonin-Syndrom bei Patienten berichtet, die gleichzeitig Selektive-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer eingenommen haben. Ärztliche Vorsicht ist insbesondere geboten, wenn Duloxetin gleichzeitig mit serotonergen (auf Serotonin ansprechenden) Antidepressiva, trizyklischen Antidepressiva (wie Clomipramin oder Amitriptylin), Johanniskraut (stimmungsaufhellende Wirkung), Venlafaxin (gegen Depressionen) oder Triptanen (gegen Migräne), Tramadol und Pethidin (gegen starke und sehr starke Schmerzen) sowie Tryptophan (eine stimmungsaufhellende und schlaffördernde Wirkung) eingenommen wird.

Die Wirkung von Theophyllin (bronchialerweiternd bei Asthma) wurde durch die gleichzeitige Gabe von Duloxetin (60 Milligramm zweimal täglich) nicht erheblich beeinträchtigt.

Bei Verabreichung von Duloxetin in einer Dosierung von zweimal täglich 60 Milligramm und einer Einzeldosis Desipramin (gehört zu den trizyklischen Antidepressiva) erhöhte sich die Verfügbarkeit von Desipramin im Körper um das dreifache. Die gleichzeitige Anwendung von Duloxetin (40 Milligramm zweimal täglich) erhöhte die Verfügbarkeit von Tolterodin gegen Harninkontinenz (2 Milligramm zweimal täglich) um 71 Prozent. Es wird jedoch keine Dosisanpassung empfohlen.

Ärztliche Vorsicht ist geboten, wenn Duloxetin zusammen mit Arzneimitteln angewendet wird, die vorwiegend über das Cytochrom-System CYP2D6 verstoffwechselt werden, (wie das Nervendämpfungsmittel Risperidon und trizyklische Antidepressiva wie Nortriptylin, Amitriptylin und Imipramin) insbesondere, wenn diese nur in einem geringen Dosisintervall wirksam sind, also eine geringe therapeutische Breite haben (wie Flecainid, Propafenon und Metoprolol).

Die gleichzeitige Anwendung von Duloxetin und Blutgerinnungshemmern oder Thrombozytenaggregationshemmern (vermindern die Blutplättchenzusammenballung) darf aufgrund der erhöhten Blutungsgefahr nur mit ärztlicher Vorsicht erfolgen. Bei gleichzeitiger Gabe von Duloxetin und Warfarin wurden erhöhte Gerinnungswerte (INR) berichtet.

Die gleichzeitige Anwendung von Duloxetin und Aluminium- und Magnesium-haltigen Magensäureblockern oder Famotidin (hemmt die Magensäureausscheidung), hatte keinen erheblichen Einfluss auf das Ausmaß oder die Geschwindigkeit der Aufnahme von Duloxetin nach Einnahme einer 40 Milligramm Dosis.

Duloxetin darf nicht gleichzeitig mit einem starken Hemmer der Cytochrom-Systems CYP1A2, wie Fluvoxamin, angewendet werden.

Wissenschaftliche Analysen haben gezeigt, dass Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern eine um nahezu 50 Prozent verringerte Blutkonzentration von Duloxetin aufwiesen.