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Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung Dosierung

Hersteller
Merck Serono
Wirkstoff
Verschreibung
rezeptpflichtig

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Die Dosierung wird individuell festgelegt und hängt vom Behandlungsverlauf ab. Sie muss vom Arzt während der gesamten Behandlungsdauer sehr sorgfältig überprüft werden.

Im Allgemeinen wird zu Anfang der Behandlung hoch dosiert, um schnell ausreichende Konzentrationen des Wirkstoffes im Blut zu erreichen (sogenannte Sättigungsdosis). Danach genügen geringere tägliche Dosierungen, um die erreichte Blut-Wirkstoff-Konzentration zu erhalten (sogenannte Erhaltungsdosis).

Üblich ist eine mittelschnelle Sättigungsbehandlung. Dazu werden am 1. Tag 0,25 bis 0,5 Milligramm Digitoxin in einer oder zwei Gaben in die Vene gespritzt. Am 2. und 3. Tag der Behandlung erhalten Patienten einmal täglich 0,25 Milligramm Digitoxin pro Tag. Ab dem 4. Tag wird die Erhaltungsdosis von einmal täglich 0,05 bis 0,1 Milligramm Digitoxin in die Vene verabreicht. Alternativ ist ab dem 4. Tag auch eine Behandlung mit Tabletten möglich.

Sollte eine schnelle Sättigungsbehandlung erforderlich sein, können folgende Dosierungen gegeben werden:

  • 1. Tag: zwei- bis dreimal täglich 0,5 bis 0,75 Milligramm Digitoxin
  • 2. und 3. Tag: einmal täglich 0,25 Milligramm Digitoxin
  • Erhaltungsbehandlung ab dem 4. Tag: einmal täglich 0,05 bis 0,1 Milligramm Digitoxin.
Bei Kindern wird als anfängliche Sättigungsdosis insgesamt etwa das Zehnfache der täglichen Erhaltungsdosis verabreicht:
  • Früh- und Neugeborene erhalten als Sättigungsdosis 0,02 Milligramm Digitoxin pro Kilogramm Körpergewicht, als Erhaltungsdosis werden 0,002 Milligramm Digitoxin pro Kilogramm Körpergewicht gegeben.
  • Säuglinge erhalten als Sättigungsdosis 0,04 Milligramm Digitoxin pro Kilogramm Körpergewicht, als Erhaltungsdosis werden 0,004 Milligramm Digitoxin pro Kilogramm Körpergewicht gegeben.
  • Kinder erhalten als Sättigungsdosis 0,03 Milligramm Digitoxin pro Kilogramm Körpergewicht, als Erhaltungsdosis werden 0,003 Milligramm Digitoxin pro Kilogramm Körpergewicht gegeben.

Hinweise für besondere Patientengruppen

Bei gleichzeitig bestehender schwerer Leber- und Nierenfunktionsschwäche kann der Digitoxinbedarf vermindert sein. Demzufolge wird der Arzt möglicherweise eine niedrigere Dosierung wählen. Zudem wird dem Arzt empfohlen, den Digitoxinbedarf bei sehr schwerer Nierenfunktionsschwäche (glomeruläre Filtrationsrate unter 10 Milliliter pro Minute) - insbesondere zu Beginn der Behandlung - zu überprüfen und gegebenenfalls die Dosierung zu verringern.

Umstellung von Digoxin auf Digitoxin 

Bei der Behandlung mit Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung muss eine vorausgegangene Behandlung mit anderen herzmuskelstärkenden Wirkstoffen (sogenannten Herzglykosiden) beachtet werden. Bei vorangegangenen Gaben von Digoxin und seinen Abkömmlingen oder anderen Herzglykosiden muss bei der Umstellung auf Digimerck 0,1 mg/ml Injektionslösung bei Nierengesunden eine Behandlungspause von zwei Tagen beziehungsweise bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion (zum Beispiel älteren Patienten) eine Behandlungspause von drei Tagen oder länger eingehalten werden. Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Herzglykosiden (sogenannte Digitalis-Intoxikation) wird die Behandlungspause vom Arzt individuell festgelegt.

Art und Dauer der Anwendung

Wurden bereits Herzglykoside gegeben, muss der Arzt die Umstellung auf Digitoxin besonders engmaschig kontrollieren.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.

Während einer Langzeittherapie sollte der Arzt regelmäßig überprüfen, ob und wie die Behandlung fortgeführt werden muss. Das geschieht durch kontrollierte Auslassversuche beziehungsweise dosisfreien Intervallen.

Wichtige Hinweise

Die Injektionslösung muss langsam in die Vene gespritzt werden. Der Arzt sollte auch wirklich nur in die Vene spritzen, da eine versehentliche Injektion neben die Vene (in umliegendes Gewebe) zu Gewebereizungen führen kann.

In der Regel werden Digitoxin-Injektionslösungen so lange gegeben bis mit der Einnahme der Medikation begonnen werden kann.

Das Medikament muss, wie alle Herzglykoside, sehr genau dosiert werden. Ansonsten besteht die Gefahr einer Überdosis und Digitalisvergiftung. Darum sollte der Arzt regelmäßig die Digitoxin-Blut-Konzentration überprüfen. Empfehlenswert ist dazu eine Untersuchung mittels Radioimmunoassay. Die Blutentnahme dafür sollte vor der täglichen Digitoxin-Gabe erfolgen. Wünschenswert sind in der Regel Werte zwischen 10 und 30 Nanogramm je Milliliter. Höhere Werte, insbesondere über 35 Nanogramm je Milliliter, können mit Vergiftungs-Erscheinungen einhergehen. Bei der Bewertung der Untersuchungsergebnisse muss der Arzt die gesamten Medikamente berücksichtigen, die vom Patienten angewendet werden. Dazu zählen vor allem Glykoside, Spironolacton und dessen Verwandte sowie die Abkömmlinge von Digitoxin.