Diclofenac + Codein Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination Diclofenac + Codein darf nicht eingesetzt werden bei:Ultraschnelle CYP2D6-Metabolisierer sollten keine Codein-haltigen Medikamente erhalten. Das sind Menschen, die den Wirkstoff deutlich schneller verstoffwechseln als üblich.

Darüber hinaus sollten Sie Codein-haltige Medikamente nicht weiter einnehmen, wenn Nebenwirkungen beziehungsweise Symptome einer Opioidvergiftung bemerkt wurden. Dazu gehören zum Beispiel langsame oder flache Atmung, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, enge Pupillen, Verstopfung, Appetitlosigkeit sowie Übelkeit und Erbrechen. Benachrichtigen Sie bei diesen Symptomen bitte sofort einen Arzt.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Bewertung durch einen Arzt darf die Einnahme erfolgen bei:

  • Bluthochdruck
  • vorgeschädigter Niere und Leber
  • Störungen des Stoffwechsels des roten Blutfarbstoffes (Porphyrien)
  • Seltenen Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen)
  • Patienten, die opioidabhängig sind oder waren
  • Bewusstseinsstörungen oder erhöhtem Hirndruck
  • vorangegangenen schweren Operationen, weil durch die Wirkstoffkombination die Blutungsneigung erhöht wird.

Diclofenac + Codein bei Schwangerschaft & Stillzeit

Die Wirkstoffkombination Diclofenac + Codein sollte nicht während Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.

Die Verbindung zwischen Lungenarterie und der Hauptschlagader (Ductus arteriosus Botalli) des Ungeborenen kann sich bei Einnahme der Wirkstoffkombination bereits vor der Geburt schließen.

Diclofenac geht in geringen Mengen in die Muttermilch über.

Codein verschlechtert während der Geburt die Atemfunktion des Neugeborenen. In hohen Dosen eingenommen, lässt sich die Codeinwirkung auch beim gestillten Säugling beobachten. Zudem sind in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft vermehrt Fehlbildungen zu befürchten.

Diclofenac + Codein und Kinder

Über die Sicherheit und Unbedenklichkeit der Behandlung von Kindern mit der Wirkstoffkombination Diclofenac + Codein liegen keine ausreichenden Erkenntnisse vor. Kinder unter zwölf Jahren sollten wegen des potentiellen Risikos für schwere Atemprobleme keine Codein-haltigen Medikamente zur Schmerzlinderung erhalten.

Generell wird Codein nicht für Kinder mit Atemproblemen empfohlen. Dazu gehören auch Atemfunktionseinschränkungen durch neuromuskuläre Störungen, schwere Herz- oder Atemwegserkrankungen, Infektionen der oberen Atemwege oder Lungeninfektionen, Verletzungen verschiedener Körperregionen (sogenannte Polytraumata) oder umfangreiche operative Eingriffe. Symptome einer möglichen Morphinvergiftung könnten bei diesen Kindern verstärkt auftreten. 

Die empfohlene Codein-Dosis bei Kindern ab zwölf Jahren sollte pro Tag maximal 240 Milligramm betragen (aufgeteilt auf 30 bis 60 Milligramm alle sechs Stunden - falls erforderlich). Die Dosis berechnet sich nach dem Körpergewicht; empfohlen werden 0,5 bis 1 Milligramm Codein pro Kilogramm Körpergewicht.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, denen Gaumenmandeln oder Rachenmandeln (Polypen) aufgrund von einer Atemwegsverengung und daraus folgendem Schlafapnoe-Syndrom entfernt werden mussten, sollten keine Codein-haltigen Medikamente erhalten.