Diazepam Gegenanzeigen

Diazepam darf wie alle Benzodiazepine nicht angewendet werden bei:
  • einer Überempfindlichkeit gegen Benzodiazepine
  • einer Abhängigkeit von Medikamenten, Drogen und Alkohol
  • akuter Augeninnendruckerhöhung, wenn zum Beispiel die Abflusswege verlegt sind (wie bei grünem Star).
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei
  • Myasthenia gravis
  • akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlafmitteln oder Schmerzmitteln, Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium
  • Bewegungsablaufstörungen, die vom erkrankten Rückenmark oder Gehirn verursacht werden.
  • schweren Leberschäden (zum Beispiel Gelbsucht aufgrund eines Gallengangverschlusses)
  • schwerer chronischer Atemnot, insbesondere bei akuter Verschlechterung
  • Schlaf-Apnoe-Syndrom.
Hinweis:
Bei älteren Patienten kann die Ausscheidung von Diazepam verlängert sein, was die Wirkung verstärkt. Außerdem können sie empfindlicher auf die Anwendung reagieren, besonders bei einer Herzerkrankung mit schwerer Atemnot. Deshalb sollte der Arzt bei älteren Patienten und Patienten in schlechterem Allgemeinzustand, mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislaufschwäche und krankhaften Atembeschwerden die individuelle Reaktion auf den Wirkstoff kontrollieren.

Diazepam bei Schwangerschaft & Stillzeit

Diazepam und ein Hauptstoffwechselprodukt gelangen über den Mutterkuchen zum Ungeborenen. Sie können sich dort anreichern, was beim Kind zu Überdosierungen mit der Folge von Fehlbildungen und geistigen Einschränkungen führen kann.

Erhalten Mütter während der Schwangerschaft Benzodiazepine als Dauerbehandlung, in hohen Dosen oder während der Geburt, können die Kinder Entzugssymptome wie Atembeschwerden, erschlaffte Muskeln, erniedrigte Körpertemperatur und Trinkschwäche zeigen. Deshalb sollte Diazepam während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es der Arzt für zwingend erforderlich hält.

Diazepam und seine Stoffwechselprodukte gehen in die Muttermilch über. Da der Wirkstoff von Neugeborenen wesentlich langsamer abgebaut wird als von Kindern oder Erwachsenen, kommt es zu Atembeschwerden und Trinkschwäche. Es sollte also bei einer Behandlung mit Diazepam nicht gestillt oder abgestillt werden.

Diazepam und Kinder

Je nachdem, in welcher Arzneiform Diazepam angewendet werden soll, gibt es für Kinder besondere Hinweise:
  • Rektiolen (für die Enddarm-Gabe) sind für Neugeborene und Säuglinge nicht zugelassen.
  • Kinder über einem Jahr dürfen Diazepam in Tabletten- oder Tropfenform erhalten.
  • Kindern ab sieben Jahren kann man Tabletten und auch Zäpfchen geben.
  • Säuglinge und Kinder unter einem Jahr dürfen Diazepam als Injektionslösung erhalten, wobei der Arzt die Dosierung pro Kilogramm Körpergewicht berechnet.