Desmopressin – Wirkung

Desmopressin gehört zu den Hypothalamushormonen und ist dem körpereigenen Hormon Adiuretin (ADH) nachgeahmt. Wie das natürliche Adiuretin fördert Desmopressin die Wasserdurchlässigkeit der Nierenkanälchenwände. In der Folge wird aus den Nierenkanälchen, in denen bereits eine Art Urinvorstufe fließt, vermehrt Wasser zurück in den Körper aufgenommen. Der Urin wird dadurch zum einen konzentriert und zum anderen deutlich in der Menge reduziert. So normalisiert sich das Durstgefühl, aber auch das Wasserlass- und Trinkverhalten bei Patienten mit einem ADH-Mangel.

Ferner fördert Desmopressin die Blutstillung im Körper. Der Wirkstoff setzt zwei körpereigene Substanzen vermehrt frei, die eine grundlegende Rolle bei der Blutgerinnung spielen. Es handelt sich um den so genannten Faktor VIII und den so genannten von-Willebrand-Faktor. Beide sind für die Blutgerinnung unverzichtbar. Stehen sie in höherer Konzentration zur Verfügung, verstärken sie die Blutgerinnung und (innere) Blutungen werden somit gestillt.

In hohen Dosen verengt Desmopressin die Blutgefäße und steigert dadurch den Blutdruck, was eine unerwünschte Nebenwirkung darstellt.