Degranulationshemmer Wirkungsweise

Im allergischen Geschehen stellen die so genannten Mastzellen gewissermaßen eine Drehscheibe dar. Sie befinden sich vorwiegend in den Schleimhäuten des Körpers. Beim Erstkontakt mit einem Reizstoff aus der Umwelt (Allergen) bilden sich so genannte IgE-Antikörper. Das sind Eiweißstoffe, die sich an die Außenhaut der Mastzellen anheften und wie Antennen hervorragen. Kommt es zu einem zweiten Kontakt mit dem gleichen Allergen, kann dieses zwei benachbarte IgE-Antikörper verbinden. Damit wird die Mastzelle veranlasst, aus ihrem Inneren Substanzen freizusetzen, die Entzündungsreaktionen vermitteln oder in Gang halten. Hierzu gehören Histamin, Leukotriene und Zytokine.

Die Degranulationshemmer verhindern nun, dass die Mastzellen aktiviert werden. Wie sie das erreichen, ist noch nicht ganz geklärt. Man vermutet aber, dass die Substanzen Übertragungswege blockieren, die für die Freisetzung der Entzündungsstoffe unverzichtbar sind. Ein weiterer Wirkungsweg kann sein, dass schon die Herstellung der oben genannten Zytokine behindert wird. Über diese beiden Mechanismen wirken Degranulationshemmer sowohl antientzündlich als auch antiallergisch.

Alle Degranulationshemmer können nur örtlich angewendet werden. Sie werden als fein verteiltes Pulver (mit einem speziellen Zerstäuber) in die Lunge eingatmet oder als Lösung in Tropfenform (Augentropfen) oder in einem (Nasen)Spray angewandt. Verschluckter Wirkstoff wird praktisch unverändert mit dem Kot wieder ausgeschieden. Die Nebenwirkungen sind aufgrund der fehlenden Aufnahme in den Körper praktisch nur örtlich. Manchmal treten Reizungen in den Atemwegen auf.