Cholinesterase-Hemmstoffe Wirkungsweise

Die Cholinesterase-Hemmstoffe verändern das Enzym Cholinesterase derartig, dass es seine Aufgabe, Acetylcholin zu spalten, nicht mehr erfüllen kann. Je nach Dauer ihrer Bindung an die Cholinesterase haben die Cholinesterase-Hemmstoffe sehr unterschiedliche Auswirkungen.

Reversible Cholinesterase-Hemmer, also solche mit vorübergehender Wirkung, verstopfen lediglich zeitweilig das Reaktionszentrum des Enzyms. Durch Verhinderung des Acetylcholin-Abbaus erhöhen sie gezielt das Angebot an Acetylcholin im Gehirn und in der Muskulatur:
  • Bei der Alzheimer-Demenz nimmt die Anzahl der Nervenzellen im Gehirn ab. Signale können nicht wie zuvor übertragen werden. Um die Denkleistung der Patienten zu verbessern, muss die Signalstärke erhöht werden. Cholinesterase-Hemmstoffe, die in das Gehirn gelangen können, verhindern den Abbau des wichtigen Signalstoffs Acetylcholin und verstärken dadurch die Signale der Nerven.
  • In der Muskulatur wird durch Acetylcholin das Zusammenziehen (Kontraktion) ausgelöst. Ein Mangel bedingt die Krankheit Myasthenia gravis mit zunehmender Muskelschwäche. Wird hier der Abbau des Botenstoffs verhindert, steht mehr Acetylcholin zur Verfügung und die Muskeln können sich wieder zusammenziehen.
Irreversible Cholinesterase-Hemmer wirken als starke Gifte. Sie reagieren chemisch mit Teilen des Enzyms und zerstören es unumkehrbar. Dadurch kommt es zu allgemeinen Lähmungen auch der Herztätigkeit und der Atmung, was zum Tode führt.