Chlortalidon Wechselwirkungen

Die Nebenwirkungsgefahr von Herzglykosiden (stärken die Kontraktionskraft des Herzens) in Zusammenhang mit einem niedrigen Blutkaliumwert oder einem niedrigen Blutmagnesiumwert wird durch Chlortalidon verstärkt. Weiterhin wird bei gleichzeitiger Lithiumgabe (gegen Depressionen) die schädigende Wirkung auf Nerven und Herz erhöht. Die Nebenwirkungen von Amantadin, das gegen die Parkinson-Krankheit und einige Viruserkrankungen wirksam ist, werden ebenfalls von Chlortalidon verstärkt. Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden.

Die Wirksamkeit oraler Antidiabetika (blutzuckersenkende Tabletten) wird durch Chlortalidon vermindert. In Verbindung mit Diazoxid, einem blutdrucksenkenden Medikament, kommt es zu einem verstärkten Anstieg von Blutzucker und Harnsäure. Diese Werte müssen regelmäßig kontrolliert werden.

In Kombination mit nichtsteroidalen Antirheumatika wie Acetylsalicylsäure vermindert sich die Wirksamkeit von Chlortalidon. Eine individuelle Dosisanpassung durch den Arzt ist erforderlich.

Bei gleichzeitiger Gabe von Abführmitteln und Glukokortikoiden (entzündungshemmende Wirkung) kommt es zu einer stark übersteigerten Ausscheidung von Kalium. Die kombinierte Anwendung von Süßholzwurzel (oft in Hustenmitteln oder Magentees enthalten) kann ebenfalls zu starken Kaliumverlusten führen. Werden Kalziumpräparate oder Vitamin D-Präparate gleichzeitig eingenommen, kann es zu einem starken Anstieg der Blutkalziumkonzentration kommen. Darum müssen die Elektrolyte Kalium und Kalzium regelmäßig kontrolliert werden.

Bei kombinierter Gabe von ACE-Hemmern zur Blutdrucksenkung ist besondere Vorsicht geboten. Hier kann es zu überschießendem Blutdruckabfall und einer starken Verschlechterung der Nierenfunktion kommen. Eine sorgfältige Überwachung der Patienten ist erforderlich.

Zytostatika (zellwachstumshemmende Substanzen) werden unter dem Einfluss von Chlortalidon langsamer aus dem Körper ausgeschieden. Anticholinergika, die beispielsweise bei Asthma bronchiale eingesetzt werden, erhöhen die Aufnahme von Chlortalidon in den Körper. Dies muss bei den Dosisintervallen individuell vom behandelnden Arzt berücksichtigt werden.

Außerdem ist das Risiko von Gichtanfällen und einem Harnsäureanstieg durch Ciclosporin (Mittel zur Hemmung des Immunsystems) im Zusammenhang mit Chlortalidon gesteigert. Patienten sind in regelmäßigen Abständen daraufhin zu untersuchen.