Capecitabin Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme der Blutgerinnungsmittel wie Warfarin und Phenprocoumon aus der Gruppe der Antikoagulanzien oder bei Behandlung mit Fluoropyrimidinen verändern sich die Blutungseigenschaften. Es können verlängerte Blutungszeiten sowie Blutungskomplikationen wie Blut im Urin (Hämaturie), Nasenbluten, Erbrechen von Blut (Hämatemesis) und Blutstuhl auftreten.

Weiterhin erhöht Capecitabin die Konzentration des Antiepileptikums Phenytoin im Blut. Ist eine solche Kombination nicht zu vermeiden, kann es zu erhöhten Konzentrationen von Phenytoin im Blut kommen mit der Gefahr einer Phenytoinvergiftung. Daher ist bei solchen Patienten die Phenytoinkonzentration ärztlich zu überwachen. Die verstärkten Wirkungen von Phenytoin äußern sich in Augenzittern (Nystagmus), Ataxien, Dysarthrien sowie Zittern, Übelkeit und Schlaflosigkeit.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Folsäure beziehungsweise Folinsäure werden Wirksamkeit und Giftigkeit von Capecitabin verstärkt. Ausgeprägte Anorexie, Erbrechen, schwerer Durchfall, Knochenmark- und Blutbildschäden sowie herzschädigende Effekte können auftreten.

Im Gegensatz dazu führt die Wechselwirkung mit dem Gichtmittel Allopurinol zu einer Wirkungsabschwächung von Capecitabin.

Bei gleichzeitiger Anwendung von den Herpesmitteln Sorivudin und Brivudin kommt es zu gefährlichen Wechselwirkungen. Zwischen den beiden Behandlungen muss ein zeitlicher Abstand von mindestens vier Wochen eingehalten werden.

Patienten, die unter einer immununterdrückenden Therapie wie im Fall von Capecitabin stehen, dürfen nicht mit Lebend-Impfstoffen geimpft werden. Die Immunreaktion kann in Abhängigkeit von der Intensität der immununterdrückenden Therapie noch mehrere Monate nach Absetzen unterdrückt sein. Zum zeitlichen Abstand der Impfung zur immununterdrückenden Behandlung variieren die Empfehlungen zwischen einem und zwölf Monaten.