Candesartan + Hydrochlorothiazid Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht gegeben werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen Candesartan oder gegen Hydrochlorothiazid sowie andere Thiazide oder Sulfonamide
  • schweren Nierenfunktionsstörungen mit einer Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter/Minute/1,73 m2 Körperoberfläche
  • Gicht
  • schwerer Leberfunktionsstörung und/oder Gallenstau
  • unbehandelbarem Kaliummangel
  • Calciumüberschuss.
Nur unter strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und regelmäßiger Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei:
  • Nierenfunktionsstörung mit einer Kreatinin-Clearance von oder über 30 Milliliter/Minute/1,73 m2 Körperoberfläche, einseitiger oder beidseitiger Verengung der Nierenarterien
  • Leberfunktionsstörung und Leberzirrhose
  • starker Entwässerung und unzureichender Mineralienaufnahme
  • der Hautkrankheit Systemischer Lupus erythematodes
  • Verengung der Herzklappen (Aorta- und Mitralklappe) und Herzmuskelerkrankung mit Herzvergrößerung
  • primärem Hyperaldosteronismus
  • koronarer Herzkrankheit (KHK) und gestörter Hirndurchblutung.

Candesartan + Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaft & Stillzeit

Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird die Einnahme der Wirkstoffkombination Candesartan + Hydrochlorothiazid nicht empfohlen, im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft ist die Anwendung verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.

Für den jeweiligen Wirkstoffpartner gelten folgende Warnhinweise:

Candesartan

Eine Behandlung mit Candesartan sollte keinesfalls während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Schwangerschaftswunsch sind alternative blutdrucksenkende Wirkstoffe mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere zu wählen; es sei denn, der Arzt hält eine Fortführung der Behandlung mit Candesartan für zwingend erforderlich.

Wird eine Schwangerschaft festgestellt, muss Candesartan unverzüglich abgesetzt und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie begonnen werden. Nach derzeitigem Kenntnisstand (Januar 1013) geht man davon aus, dass Candesartan die Entwicklung des Ungeborenen gefährden kann, eine fruchtschädigende Wirkung konnte jedoch nicht belegt werden. Mögliche Effekte durch Candesartan sind zu wenig Fruchtwasser der Mutter sowie eine verminderte Nierenfunktion und eine verzögerte Schädelverknöcherung beim Säugling. Daraus können Nierenversagen, niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Kalium-Konzentration im Blut entstehen. Deshalb sollten im Falle einer Candesartan-Gabe ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel die Nierenfunktion und der Schädels des Ungeborenen per Ultraschall untersucht werden.

Zur Anwendung in der Stillzeit liegen bislang keine hinreichenden Erkenntnisse vor. Es wird jedoch dazu geraten, Candesartan gegen einen sichereren Wirkstoff auszutauschen. Das gilt insbesondere dann, wenn Früh- oder Neugeborene gestillt werden.

Hydrochlorothiazid (HCT)

Für die Anwendung von Hydrochlorothiazid (HCT) in der Schwangerschaft gibt es bislang nur begrenzte Erfahrungen, insbesondere während des ersten Schwangerschaftsdrittels. Auf Grund des Wirkmechanismus kann Hydrochlorothiazid im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel die Versorgung des Ungeborenen im Mutterleib gefährden und zu vor- und nachgeburtlichen Auswirkungen wie Gelbfärbung der Haut und Schleimhaut (Ikterus), Störung des Elektrolythaushalts und einem Mangel an Blutplättchen (sogenannte Thrombozytopenie) beim Säugling führen.

Weiterhin kann sich das Blutplasma-Volumen der Mutter verringern, was das Risiko einer Minderdurchblutung des Mutterkuchens (der sogenannten Plazenta) birgt. Deshalb darf Hydrochlorothiazid (unter anderem) nicht bei Gewebswasseransammlungen in der Schwangerschaft (Schwangerschaftsödemen), Bluthochdruck in der Schwangerschaft (Schwangerschaftshypertonie) sowie auch nicht bei einer sogenannten Präeklampsie (eine Schwangerschaftserkrankung mit erhöhtem Blutdruck, vermehrter Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe) gegeben werden.

Hohe Dosen von Hydrochlorothiazid können die Milchbildung hemmen. Zudem tritt der Wirkstoff in die Muttermilch über. Deshalb sollten stillende Frauen nicht mit Hydrochlorothiazid behandelt werden.

Candesartan + Hydrochlorothiazid und Kinder

Bisher liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung der Kombination aus Candesartan und Hydrochlorothiazid bei Kindern vor. Die Kombination darf daher bei dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.