Brivudin Wechselwirkungen

Brivudin darf nicht gleichzeitig mit Wirkstoffen zur Krebs-Chemotherapie (Zytostatika) angewendet werden. Dazu zählen:

  • 5-Fluorouracil (einschließlich äußerer anzuwendender Formen wie Cremes, Salben, Augentropfen und andere) 
  • Capecitabin
  • Floxuridin 
  • Tegafur
  • andere 5-Fluoropyrimidine (zum Beispiel Flucytosin)
Brivudin hemmt nämlich das sogenannte DPD-Enzym, das zum Abbau dieser Krebsmittel unbedingt nötig ist. Dadurch steigen die Konzentration der Zytostatika im Körper und damit die Gefahr möglicher tödlicher Vergiftungssymptome.

Das durch Brivudin gehemmte Enzym kann erst etwa 18 Tage nach Beendigung der Brivudineinnahme wieder seine volle Wirkung erreichen. Aus Sicherheitsgründen sollte der Arzt daher zwischen der Therapie mit Brivudin und dem Beginn einer Behandlung mit 5-Fluorouracil einen zeitlichen Abstand von mindestens vier Wochen einhalten. Wird irrtümlich doch eine gleichzeitige Behandlung mit Brivudin und 5-Fluorouracil oder damit verwandten Arzneistoffen durchgeführt, sind beide sofort abzusetzen. Die Aufnahme des betreffenden Patienten ins Krankenhaus ist empfehlenswert, um eine wirkungsvolle Behandlung der Zytostatika-Nebenwirkungen durchzuführen.

Erfahrungen nach Markteinführung deuten darauf hin, dass bei gleichzeitiger Gabe von Brivudin und dopaminergen Wirkstoffen (Medikamente zur Behandlung des Parkinson-Krankheit) möglicherweise Chorea ausgelöst werden kann. Als Chorea werden Krankheiten zusammengefasst, die die Basalganglien (bestimmte Kerngebiete unter der Großhirnrinde) des Hirns betreffen. Typisch sind (überwiegend im Wachzustand) unwillkürliche, plötzliche, rasche, unregelmäßige Bewegungen der Gliedmaßen, des Gesichtes, des Halses und des Rumpfes. Diese treten sowohl in Ruhe als auch während willkürlicher Bewegungen auf.