Brennnessel – die Unterschätzte

Brennnessel kurbelt den Stoffwechsel an
Brennnessel kurbelt den Stoffwechsel an
Auch wenn sie brennt - die Brennnessel ist eine wirksame Heilpflanze und alles andere als Unkraut. Sie kurbelt den Stoffwechsel an.
Wer im Mittelalter an Fieber litt, ging vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang zu einer Brennnessel und sagte zu ihr: „Guten Morgen, guten Abend, liebe Alte, ich bringe dir das Heiße und das Kalte, mir soll's genommen, du sollst es bekommen.“ Aus heutiger Sicht eine zweifelhafte Methode. Die Brennnessel wird aber noch immer als Heilkraut verwendet. Die brennende Pflanze ist alles andere als Unkraut.
 
Kaum jemand hätte sich wohl als Kind vorstellen können, die Brennnessel einmal für ihre heilende Wirkung zu schätzen. Immerhin wird diese Pflanze meist darauf reduziert, dass sie bei Berührung an Händen oder Beinen brennt. Dabei ist die Brennnessel als Heilpflanze äußerst vielseitig und durch ihren flächendeckenden Wuchs an Häusern oder Straßen auch leicht verfügbar. Vielleicht gerade deswegen nehmen viele das auf der ganzen Erde wachsende Heilkraut kaum wahr. Erstaunlich, ist doch sein Faserstängel zudem auch ein Rohstoff für Nesseltuch.

Brennnessel - das Aussehen

Was viele nicht wissen: Es gibt zwei Arten von Brennnesseln. Die große Brennnessel (Urtica dioica) wächst als ausdauernde Staude, ihre kleine Schwester, die Urtica Urens (kleine Brennessel) ist eine einjährige Pflanze. Die Wurzeln der großen Brennnessel können eine beachtliche Länge von 1,5 Metern erreichen und sind tief im Boden verankert. Die kleinere Art wurzelt dagegen locker im Erdboden. Die winzigen, unscheinbaren Blüten der Brennnessel sind weiß oder rosa.

Wenig bekannt ist auch, dass die Blätter und jungen Triebe im Frühjahr als Salatspezialität verwendet werden. Fast alle Arten – mit Ausnahme der Taubnessel - brennen auf der Haut. Grund sind die feinen Brennhärchen, die Histamin enthalten. Dieser Stoff verursacht Hautreizungen und Brennen. Wollen Sie die Brennnessel ernten, greifen Sie fest zu, um die Brennhaare ihrer Haut nichts anhaben zu lassen. Oder tragen Sie einfach Gartenhandschuhe.

Brennnessel - die Wirkungen

Ein Haupt-Anwendungsgebiet der Brennnessel ist die Stoffwechselanregung. Brennessel-Tees werden aber auch gegen Rheuma, Gicht, Leber- und Gallenbeschwerden sowie Magen- und Darmproblemen angewendet. Auch Bronchitis und Asthma gehören zu den Anwendungsgebieten.

Brennessel ist eine ideale Pflanze für die Frühjahrskur: Ein Glas frisch gepresster Brennnesselsaft am Morgen bringt den Kreislauf in Schwung und Frühjahrsmüdigkeit gehört der Vergangenheit an.

Zur Anwendung der Brennessel in der Schulmedizin haben wir Ihnen hier Informationen zusammengestellt. Alles über die Brennessel in der Homöopathie lesen Sie hier.

Brennnessel - die Anwendungen

Als Tee: Kochen Sie einen viertel Liter Wasser mit zwei gehäuften Teelöffeln Brennnesselwurzeln oder -blättern. Trinken Sie jeweils morgens und abends eine mäßig warme Tasse von dem Tee und trinken Sie ihn schluckweise. Die Kur sollte vier bis acht Wochen lang dauern.

Brennnessel im Garten

Möglicherweise ernten Sie befremdliche Blicke von Ihren Nachbarn, wenn Sie beginnen, Brennnesseln anzupflanzen. Lassen sie Sich nicht beirren: Das Kraut hat nicht nur heilende Wirkung, es befestigt durch seine starken Wurzeln sogar Steilhänge. Brennnesseln fühlen sich in der Sonne oder im Schatten wohl. Wenn Sie das Kraut mitsamt der Wurzel geerntet haben, trocknen Sie es. Oder bereitet Sie aus den jungen Brennnesseln und Löwenzahn einen frischen Salat für Ihre Nachbarn.

Mehr Informationen zum Thema Heilkräuter bietet der ellviva-Artikel "Heilpflanzen - Helfer aus der Natur". Dort finden Sie außerdem Links zu 33 weiteren Heilpflanzen.