Baldrian – der Beruhigende

Baldrian beruhigt die Nerven
Baldrian beruhigt die Nerven
Baldrian besitzt beruhigenden Wirkung. Aus diesem Grund schätzen Menschen Baldrian seit Jahrhunderten. An der Herkunft seines Namens scheiden sich die Geister. Die einen meinen, der Begriff Baldrian gehe auf den germanischen Gott Baldur zurück. Die anderen sagen, der Name des beruhigenden Heilkrauts leite sich aus dem Lateinischen ab und habe etwas mit „valere“, also stark sein, zu tun (lat. Name des Baldrians: Valeriana officinalis).

Baldrian wird zwar heute meist zur Beruhigung angewendet, hat aber noch viele andere Wirkungen. Bereits bevor der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) entdeckte, dass den Wurzeln des Krauts eine beruhigende Wirkung innewohnt, wurde Baldrian schon zu verschiedenen medizinischen Zwecken gebraucht.

Baldrian - das Aussehen

Die mehrjährige Pflanze zeichnet sich durch ihren hochragenden kantigen Stängel aus. Sie kann bis zu eineinhalb Meter hoch wachsen. In ganz Europa gedeiht Baldrian an Gräben und Bachläufen. Die Blüten sind am oberen Stängelteil zu finden, ihre Farbe variiert von weiß bis rosa. Die großen Fiederblätter nennten Botaniker „gegenständig“, das heißt, sie wachsen paarweise am Stängel.

Wichtig für die Heilkunde sind die bräunlichen Wurzeln, die eine große Zahl an Ausläufern zeigen. Das Aroma der Wurzeln entwickelt sich optimal in trockenen Lagen des Gebirges.

Baldrian - die Wirkungen

Seine beruhigende Wirkung verdankt der Baldrian den ätherischen Ölen, Alkaloiden und Valpotriaten in seiner Wurzel. Die Anwendungsgebiete sind Aufregung, Unruhe oder Überarbeitung. In Form von Tees, Bädern oder homöopathischen Tinkturen verabreicht wirkt Baldrian als mildes Schlafmittel. Er lindert zudem Krämpfe und Schmerzen. Besonders wirksam ist die Wurzel in frischer Form.

Vorsicht ist bei epileptischen Erkrankungen geboten: Hier ist die Gabe von Baldrian nur nach Rücksprache mit dem Arzt angeraten.

Wir haben für Sie Informationen über die Anwendung von Baldrian in der Schulmedizin zusammengestellt.

Baldrian - die Anwendungen

Führen Sie jede Baldrian-Kur für mindestens zwei bis drei Monate durch. Sie können Baldrian-Tees, -Badezusätze, -Tinkturen oder –Tabletten anwenden. Sollten Sie die Heilpflanze im Garten angepflanzt haben, können Sie das Baldriankraut mit frischen Stängeln nutzen. Bei Kopfschmerzen hat sich ein Umschlag mit zerkleinertem Kraut und Wurzeln bewährt – das empfiehlt Kräuterpfarrer Weidinger.

  • Ein bewährter Beruhigungstee nach Kneipp besteht aus Baldrian- und Nelkenwurzel, Pfefferminze und Orangenblättern zu gleichen Teilen.
  • Sie können aber als Beruhigungstrank auch zwei Teelöffel zerkleinerte Baldrianwurzel mit einem Viertel Liter kaltem Wasser übergießen. Lassen Sie die Mischung bei gelegentlichem Umrühren zehn bis zwölf Stunden stehen. Von diesem Tee sollten Sie täglich zwei bis drei Tassen trinken.
  • Ein entspannendes Vollbad bereiten Sie folgendermaßen zu: Geben Sie 100 Gramm Baldrianwurzel auf einen Liter Wasser und lassen Sie die Mischung zehn Minuten ziehen. Seihen Sie die Flüssigkeit ab. Sie kann nun dem warmen Badewasser zugegeben werden.

Baldrian im Garten

Baldrian ziehen Sie ganz einfach im heimischen Garten. Sie können ihn aus Samen oder aus vorgezogenen Pflanzen anbauen. Samen bekommen Sie in Fachgeschäften, oder Sie gewinnen ihn aus wildwachsenden Pflanzen. In Gärtnerfachgeschäften bekommen Sie auch Frischpflanzen und Wurzeln.

Damit Ihr Baldrian perfekt wächst, pflanzen Sie ihn in feuchten Humusboden. Wollen Sie eher eine wirksame und ertragreiche Pflanze, bauen Sie sie in trockenem Boden an. Schwere Böden sind für das Gedeihen der Wurzeln weniger zuträglich. Bauen Sie möglichst in der Sonne oder im Halbschatten an.

Baldrian keimt im Licht. Säen Sie ihre Pflanzen im Herbst, ohne Sie mit Erde zu bedecken. Die Kultur benötigt ungefähr zwei Jahre. Indem Sie einzelne Blütentriebe abschneiden, setzen Sie der Blüte zwischen Juni und August eine Grenze. Anderenfalls kann es passieren, dass die Wurzeln bis zur Ernte im September nicht ausreichend kräftig wachsen.

Beachten Sie, dass die Samendolden nicht gleichzeitig wachsen. Wenn sie beginnen, sich bräunlich-gelb zu verfärben, schneiden Sie sie, damit sich der Baldrian nicht allzu stark vermehrt. Ihren typischen Geruch entwickeln die Wurzeln erst nach dem Trocknen. Dieser Duft, den Katzen so lieben, hat dem Baldrian den Beinamen „Katzenkraut“ eingebracht.

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