Bacitracin + Neomycin Wirkung

Neomycin gehört zur Gruppe der Aminoglykosid-Antibiotika. Es hemmt die Eiweißbildung (Proteinsyntheseablauf) der Bakterien und stoppt so ihre Ausbreitung. Neomycin ist deshalb gut wirksam gegen eine Vielzahl von Erregern wie zum Beispiel Staphylokokken, Streptokokken, Coli-Bakterien, Salmonellen und Haemophilus influenza. Der Wirkstoff wird aus diesem Grund häufig zur Behandlung von Hautinfektionen und Infektionen durch Streptokokken eingesetzt.

Bacitracin ist ein Polypeptid-Antibiotikum. Es hemmt den Aufbau der Zellwand des Bakteriums und ist besonders wirksam bei grampositiven Kokken. Da Bacitracin stark nierenschädigend (nephrotoxisch) ist, wird es nur äußerlich (topisch) angewendet. Eingesetzt wird es bei großflächigen oder stark verschmutzten Wunden, wie Biss-, Stich-, Schürf- und Risswunden, sowie oberflächlichen Hautinfektionen und infektionsgefährdeten Brandwunden. Hier wird es ein- bis viermal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgebracht.

In Kombination mit Neomycin bewirkt Bacitracin einen zweiseitigen Angriff an der Bakterienzelle. Daher ergänzen sich die beiden Wirkstoffe in ihrer bakterientötenden (bakteriziden) Wirkung und können bei einer ganzen Reihe unterschiedlicher Erreger eingesetzt werden. Als Injektlösung wird die Kombination gerne auch beispielsweise zur Behandlung von Harnwegsinfektionen und zur Spülbehandlung bei bakterieller Knochenhautentzündung (Osteomyelitis) und Tuberkulose angewandt.
Lesen Sie auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen zu welcher der Wirkstoff Bacitracin + Neomycin gehört: Aminoglykosid-Antibiotika Lokalantibiotika und -kombinationen