Amitriptylin Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht verwendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen Amitriptylin oder andere tri- und tetrazyklische Antidepressiva
  • gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern (Antidepressiva)
  • Vergiftungen durch Schlafmittel, Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Alkohol
  • Patienten mit einem Delirium
  • unbehandeltem Engwinkelglaukom (grüner Star) (bei Injektion)
  • gutartiger Prostatavergrößerung mit Restharnbildung und/oder Harnverhaltung
  • Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) oder krampfbedingtem Darmverschluss
  • Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel oder Blockierungen im Herzerregungsleitungssystem mit Herzschlagverlangsamung
  • Kaliummangel oder bei gleichzeitiger Behandlung mit Medikamenten (beispielsweise Entwässerungsmitteln), die einen Kaliummangel verursachen.
Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf Amitriptylin verordnet werden bei:
  • gutartiger Prostatavergrößerung ohne Restharnbildung
  • schwerer Beeinträchtigung der Leber- oder Nierenfunktion
  • Neigung zu epileptischen Krämpfen
  • Störungen der Blutbildung
  • psychischen Störungen aufgrund einer hirnorganischen Ursache
  • älteren Patienten.
Bei diesen Patientengruppen müssen besondere ärztliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden und regelmäßige ärztliche Kontrollen stattfinden.

Treten bei Anwendung von Amitriptylin manische Phasen (mit extrem gehobener Stimmung und übersteigertem Antrieb) auf, muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden. Dies gilt auch, wenn während der Behandlung, insbesondere im Verlauf schizophrener Erkrankungen (Schizophrenien), zusätzliche depressive Symptome neu auftreten.

Amitriptylin bei Schwangerschaft & Stillzeit

Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Amitriptylin das ungeborene Kind schädigen könnte. Sicherheitshalber sollte die Anwendung in der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, trotzdem nur bei zwingenden Gründen und nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Wird Amitriptylin gegen Ende der Schwangerschaft verwendet, muss das Neugeborene während der ersten Monate auf Nachwirkungen des Wirkstoffs ärztlich überwacht werden.

Da Amitriptylin in die Muttermilch übergeht, sollte der Wirkstoff nicht in der Stillzeit verwendet werden. Gegebenenfalls muss bei einer Behandlung mit Amitriptylin vorher abgestillt werden.

Amitriptylin und Kinder

Von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sollte der Wirkstoff nicht eingenommen werden, da für diese Patientengruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Wenn der Arzt den Einsatz des Wirkstoffes bei jüngeren Patienten für nötig hält, darf die Anwendung nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter seiner Kontrolle erfolgen.