Alprazolam Wechselwirkungen

Alprazolam gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine. Daraus ergeben sich folgende allgemeine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen:
  • Medikamente, die das Gehirn beeinflussen wie zum Beispiel Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel und Narkosemittel oder auch H1-Antihistaminika und Alkohol verstärken sich zusammen mit Benzodiazepinen in der Wirkung gegenseitig.
  • Benzodiazepine verstärken die Wirkung von Muskelrelaxanzien, Schmerzmitteln und Lachgas.
  • Cimetidin verstärkt und verlängert die Wirkung von Benzodiazepinen, weil es ihren Abbau in der Leber verzögert.
  • Bei Dauerbehandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten, die auch das Gehirn beeinflussen, mit Betablockern und Gerinnungshemmern wie Antikoagulanzien sind Wechselwirkungen möglich, deren Art und Umfang nicht vorhersehbar ist.
Für Alprazolam speziell ist auf folgende Wechselwirkungen zu achten:
  • Alprazolam wird durch bestimmte Leberenzyme verstoffwechselt, die auch bei der Umwandlung und am Abbau zahlreicher weiterer Wirkstoffe beteiligt sind. Wirkstoffe, die diese Enzyme hemmen, verstärken die Wirkung von Alprazolam. Dazu gehören: Wirkstoffe gegen Pilzerkrankungen, bestimmte Wirkstoffe gegen Bakterieninfektionen, so genannte Makrolid-Antibiotika, wie zum Beispiel Erythromycin, Troleandomycin; Fluoxetin, Sertralin und Nefazodon (gegen Depressionen); Cyclosporin (ein Immunsuppressivum), bestimmte Wirkstoffe zur Behandlung einer HIV-Infektion, Dextropropoxyphen (opioides Schmerzmittel), hormonhaltige Verhütungsmittel sowie das Herzmittel Diltiazem.
  • Die Ausscheidungszeit und damit die Wirkdauer von Alprazolam kann sich durch die gleichzeitige Einnahme des Antidepressivums Fluvoxamin auf 20 bis 34 Stunden erhöhen. Gegebenenfalls muss dann die Dosis von Alprazolam verringert werden.
  • Zu einer Wirkungsabschwächung kann es durch das Asthmamittel Theophyllin kommen, das die Alprazolam-Konzentration im Blut verringert. Auch das Epilepsie-Mittel Carbamazepin kann die Wirkung von Alprazolam abschwächen.
Alprazolam nimmt auch seinerseits Einfluss auf andere Wirkstoffe:
  • Bei gleichzeitiger Einnahme mit dem Psychopharmakon Clozapin kann das Risiko für einen Atemstillstand und/oder Herzstillstand erhöht werden.
  • Die Konzentration des Herzmittels Digoxin im Blut kann erhöht werden, wodurch zum Beispiel vermehrt Herzrhythmusstörungen mit verlangsamtem Herzschlag auftreten.
  • Bei dem Antidepressivum Fluoxetin kann Alprazolam Bewegungen, die psychisch gesteuert sind, wie zum Beispiel die Mimik, verstärken.
  • Alprazolam kann im Blut die Konzentrationen der Antidepressiva Imipramin und Desipramin erhöhen, was zu verstärkten Herzrhythmusstörungen, Mundtrockenheit oder auch Störungen der Blasenentleerung führt.