Aliskiren – Wechselwirkungen
Für Aliskiren sind keine bedeutsamen Wechselwirkungen mit häufig zur Behandlung von Bluthochdruck oder Diabetes mellitus angewendeten Wirkstoffen bekannt.
Durch Aliskiren kann die Wirksamkeit von Digoxin (bei Herzmuskelschwäche eingesetzt, zum Beispiel Lanicor) und dem blutdrucksenkenden Wirkstoff Verapamil leicht verringert werden.
Vorläufige Untersuchungen weisen darauf hin, dass Irbesartan (zur Senkung des Bluthochdrucks) die Wirksamkeit von Rasilez möglicherweise verringert.
In Tierversuchen wurde gezeigt, dass Johanniskraut (stimmungsaufhellend) und Rifampicin (hochwirksames Antibiotikum) die Wirksamkeit von Rasilez erniedrigen.
Bei anderen Wirkstoffen, die auf das blutdruckregulierende Hormonsystem wirken (ACE-Hemmer, AT1-Rezeptor-Antagonisten) führt die gleichzeitige Gabe kaliumsparender Diuretika (zur Entwässerung), Kaliumpräparaten und kaliumhaltigen Salzersatzmitteln oder anderen Wirkstoffen, die eine Erhöhung der Blut-Kalium-Konzentration bewirken können (wie beispielsweise Heparin), zu einem Anstieg der Blut-Kalium-Werte. Die damit verbundene Gefahr von Herzrhythmusstörungen besteht möglicherweise auch bei Aliskiren.
Bei einer gleichzeitigen Gabe von Aliskiren und dem Entwässerungsmittel Furosemid kann möglicherweise die Furosemid-Wirkung gemindert sein. Gegebenenfalls muss der Arzt die Dosierung des Entwässerungsmittels anpassen.
Die gleichzeitige Einnahme von Aliskiren (300 Milligramm) und 200 Milligramm Ketoconazol (gegen Pilzinfektionen) führte zu einer Zunahme der Aliskiren-Blut-Konzentration um 80 Prozent. Außerdem wurde in Voruntersuchungen gezeigt, dass die gleichzeitige Einnahme von Aliskiren und Ketoconazol die Aufnahme von Aliskiren im Magen-Darm-Trakt fördert und die Ausscheidung über die Galle vermindert. Darum ist ärztliche Vorsicht bei der gleichzeitigen Anwendung von Aliskiren und Ketoconazol oder anderen, vom Aufbau ähnlichen Wirkstoffen, wie Itraconazol (gegen Pilzerkrankungen wirksam), Clarithromycin, Telithromycin und Erythromycin (aus der Gruppe der Antibiotika) oder Amiodaron (gegen Herzrhythmusstörungen), angebracht.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion (zum Beispiel Flüssigkeitsmangel oder ältere Patienten) könnte die gleichzeitige Gabe von Aliskiren und nichtsteroidalen Antirheumatika (kortisonfreie Entzündungshemmer) die Nierenfunktion noch weiter verschlechtern. Möglich wäre sogar ein akutes Nierenversagens (meist vorübergehend). Deshalb müssen diese Patienten - vor allem Senioren - bei gleichzeitiger Gabe von Aliskiren und nichtsteroidalen Antirheumatika regelmäßig ärztlich überwacht werden.
Sehr fettreiche Nahrung verringert deutlich die Aufnahme von Aliskiren in den Körper.
Eine mögliche Wechselwirkung zwischen Grapefruitsaft und Aliskiren kann nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sollte Aliskiren vorsichtshalber nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden.