Agomelatin Wechselwirkungen

Agomelatin wird hauptsächlich durch das Cytochrom-System (Verbund von Funktionseiweißen) P450 1A2 (CYP1A2) und CYP2C9/2C19 verstoffwechselt. Arzneimittel, die Einfluss auf diese Funktionseiweiße haben, können die Wirkung von Agomelatin beeinflussen. So hemmt das Antidepressivum Fluvoxamin deutlich die Verstoffwechselung von Agomelatin. Dies führt zu einem etwa 60-fachen Anstieg der Agomelatin-Konzentration im Körper, ähnlich ist es auch bei dem Antibiotikum Ciprofloxacin. Daher sollten diese Wirkstoffe nicht gleichzeitig mit Agomelatin angewendet werden.

Die Kombination von Agomelatin mit Östrogenen (weibliche Geschlechtshormone) führt zu einer mehrfach erhöhten Agomelatin-Konzentration im Körper, ähnlich verhält es sich auch bei gleichzeitiger Anwendung von Propranolol (blutdruck- und herzfrequenzsenkend), Grepafloxacin (antibakterielle Wirkung) und Enoxacin (vor allem gegen Infektionen der Niere, der Harnwege und der Vorsteherdrüse eingesetzt). Daher sollte die gleichzeitige Anwendung von Agomelatin und diesen Wirkstoffen mit ärztlicher Vorsicht erfolgen.

Die gleichzeitige Einnahme von Agomelatin und Alkohol ist nicht ratsam. Vorsicht ist insbesondere bei Patienten geboten, die beträchtliche Mengen Alkohol konsumieren oder mit Arzneimitteln behandelt werden, die zu einer Leberschädigung führen können.

Es liegen keine Erfahrungen über die gleichzeitige Anwendung von Agomelatin und einer Elektrokonvulsionstherapie (Elektrokrampftherapie, abgekürzt EKT) vor. Tierstudien haben jedoch keine krampffördernden Eigenschaften gezeigt. Daher werden Auswirkungen bei der gleichzeitigen Anwendung von Agomelatin zusammen mit dieser Behandlungsmethode als unwahrscheinlich angesehen.