Äußerlich anzuwendende Mittel gegen Schuppenflechte Wirkungsweise

Bei der Schuppenflechte kommt es zu einer beschleunigten Bildung von Hautzellen. Normalerweise braucht die Haut circa vier Wochen, um sich zu erneuern, bei der Schuppenflechte dauert es nur drei bis sieben Tage. Diese überschießende Vermehrung von Hautzellen durch Zellteilung ist die Folge einer Störung der Immunabwehr. Das Immunsystem richtet sich fälschlicherweise gegen die Hautzellen und lässt sie schneller wachsen, absterben und verhornen. Dadurch kommt es zu Verhornungen mit abgestorbenen Schuppen, die typisch für die Erkrankung sind.

Salicylsäure, Harnstoff, Teerpräparate und Schwefelbäder lösen bestehende Verhornungen und Hautschuppen ab und erleichtern dadurch den Zugang anderer Medikamente zur Haut. Andere Arzneistoffe können so besser an den eigentlichen Wirkort, etwa die tieferen Hautschichten, gelangen. Teerpräparate sowie Bäder mit Schwefel haben zudem entzündungshemmende Eigenschaften. Die Teerpräparate hemmen bei der Schuppenflechte auch die charakteristische überschießende Hauterneuerung.

Die Vitamin-D-Präparate Calcipotriol, Tacalcitol und Calcitriol verzögern die übermäßige Neubildung von Hautzellen bei der Schuppenflechte. Gleichzeitig lassen sie bereits bestehende Zellen ausreifen. Dadurch bilden sich die Entzündungen in der Haut zurück. Diese Mittel werden direkt auf die betroffenen Hautareale aufgetragen. Von den drei genannten Wirkstoffen ist Calcipotriol am stärksten wirksam.

Auch das Retinoid Tazaroten normalisiert das Wachstum und die Reifung von Hautzellen.

Dithranol ist ein so genanntes Psoriasismittel, dessen Wirkmechanismus noch nicht vollständig geklärt ist. Bisher weiß man, dass der Wirkstoff aktive Sauerstoffspezies bildet und damit die Produktion neuer Hautzellen bremst.

Tacrolimus - als Salbe angewendet - greift in Immunprozesse, welche maßgeblich an der Entstehung der Schuppenflechte beteiligt sind, ein.

Der Wirkstoff Methoxsalen lagert sich nach seiner Aktivierung durch UV-B-Licht zwischen die einzelnen DNA-Stränge der Hautzellen. Diese können sich dann nicht mehr teilen. Die kombinierte Anwendung von Methoxsalen und UV-B-Licht wird als Photochemotherapie bezeichnet.

Das Glukokortikoid Betamethason kann mit Calcipotriol zusammen angewendet werden, wenn die Schuppenflechte auf Vitamin-D-Präparate allein nicht anspricht. Betamethason wirkt entzündungshemmend, lindert den Juckreiz und verengt die Gefäße. Der Wirkstoff bessert so Symptome. Neben Betamethason werden auch Dexamethason sowie die nebenwirkungsärmeren Softsteroide Hydrokortison und Prednicarbat zur äußerlichen Behandlung der Schuppenflechte eingesetzt.