Acetylsalicylsäure + Esomeprazol Wechselwirkungen

Für die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Esomeprazol werden die Wechselwirkungen jedes Wirkstoffpartners beschrieben.

Wechselwirkungen mit Acetylsalicylsäure

Acetylsalicylsäure kann, bei gleichzeitiger Einnahme, die natrium- und blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern vermindern.

Die gleichzeitige Anwendung von Acetylsalicylsäure und Acetazolamid (zur Behandlung bei erhöhtem Augeninnendruck) kann zu einer erhöhten Acetazolamid-Konzentration im Blut führen.

Patienten, die eine Therapie mit Blutgerinnungshemmern (sogenannten Antikoagulanzien) erhalten, haben ein erhöhtes Risiko für Blutungen. Acetylsalicylsäure kann, zusammen mit Warfarin verabreicht, die Prothrombinzeit und Blutungsdauer verlängern. Die Kombination einer Behandlung mit Antikoagulanzien und mit Acetylsalicylsäure sollte aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos nur bei ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Bei der Kombination von Acetylsalicylsäure und anderen Thrombozytenaggregationshemmern besteht eine erhöhte Blutungsgefahr.

Acetylsalicylsäure kann die Konzentration von Phenytoin (zur Behandlung von Epilepsie) senken und die Valproinsäure-Konzentration im Blut erhöhen.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Betablockern kann bei gleichzeitiger Gabe von Acetylsalicylsäure herabgesetzt werden. Dies führt zu einer verminderten Durchblutung der Nieren sowie zu Salz- und Flüssigkeitsansammlungen im Körper.

Die Wirkung von Entwässerungsmitteln (Diuretika) kann bei einer Grunderkrankung der Nieren oder des Herz-Kreislaufsystems durch die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure verringert werden. Dies wiederum führt zu einer verminderten Nierendurchblutung sowie zu Salz- und Flüssigkeitsansammlungen im Körper.

Acetylsalicylsäure kann die Ausscheidung von Methotrexat (Einsatz in der Rheumatherapie) hemmen. Das kann, besonders bei älteren Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, zu einer Knochenmarkschädigung führen. Die Kombination aus Methotrexat und Salicylsäure darf deshalb nur bei regelmäßiger ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Die gleichzeitige Anwendung von Acetylsalicylsäure und nicht-steroidalen Antiphlogistika (kortisonfreie Entzündungshemmer) kann das Risiko von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie von Blutungen erhöhen oder zu einer verringerten Nierenfunktion führen.

Die Anwendung von kortisonhaltigen Medikamenten (Kortikosteroiden) kann ebenfalls das Risiko von oberen Magen- und/oder Zwölffingerdarm-Geschwüren sowie von Blutungen erhöhen.

Eine mäßige Dosis von Acetylsalicylsäure erhöht möglicherweise die Wirkung von blutzuckersenkenden Mitteln zum Einnehmen. Das könnte zu einer Unterzuckerung führen und muss bei Diabetes mellitus vom Typ 2 beachtet werden.

Acetylsalicylsäure hebt die Harnsäure-ausscheidende Wirkung von Urikosurika (Gicht-Medikamente wie Probenecid und Sulfinpyrazon) auf.

Wechselwirkungen mit Esomeprazol

Der während einer Behandlung mit Esomeprazol verminderte Säuregehalt im Magen kann die Aufnahme von Wirkstoffen erhöhen oder herabsetzen, wenn deren Aufnahme-Mechanismus des Wirkstoffs durch den Säuregrad des Magensaftes beeinflusst wird. So kann die Aufnahme von Ketoconazol und Itraconazol (zur Vorbeugung und Behandlung von Pilzerkrankungen) während einer Behandlung mit Esomeprazol herabgesetzt sein. Dagegen kann sich die Aufnahme und Wirkung von Digoxin (herzmuskelsteigernde Wirkung)  während der Behandlung mit Esomeprazol erhöhen.

Desweiteren wurde über ein Wechselspiel von Omeprazol (ein Protonenpumpenhemmer mit ähnlichen Eigenschaften wie Esomeprazol) mit einigen Proteasehemmern (zum Beispiel in der Aids-Behandlung) berichtet. Ein erhöhter pH-Wert im Magen während der Therapie mit Omeprazol kann die Aufnahme des Proteasehemmers verändern. Andere mögliche Wechselwirkungen beruhen auf der Hemmung von CYP2C19 (ein Enzym, das an der Verstoffwechslung vieler Wirkstoffe beteiligt ist). Bei Atazanavir und Nelfinavir sind - bei gleichzeitiger Anwendung von Omeprazol - verringerte Blutkonzentrationen beobachtet worden. Eine gleichzeitige Anwendung wird daher nicht empfohlen. Bei Saquinavir (gleichzeitig mit Ritonavir) wurden während einer gleichzeitigen Behandlung mit Omeprazol (40 Milligramm einmal täglich) erhöhte Blutkonzentrationen beobachtet. Eine Behandlung mit Omeprazol hat hingegen keine Auswirkung auf die Verstoffwechslung von Darunavir (gleichzeitig mit Ritonavir), Amprenavir (gleichzeitig mit Ritonavir sowie mit und ohne gleichzeitige Anwendung von Ritonavir) und Lopinavir (gleichzeitig mit Ritonavir).

Aufgrund der ähnlichen Wirkungen und Eigenschaften von Omeprazol und Esomeprazol wird die gleichzeitige Anwendung von Esomeprazol und Atazanavir nicht empfohlen. Die gleichzeitige Anwendung von Esomeprazol und Nelfinavir sollte gar nicht erfolgen.

In einer Studie mit gleichzeitiger Gabe von Clopidogrel (setzt die Blutgerinnung herab) und 80 Milligramm Omeprazol wurde die Wirkung von Clopidogrel verringert.

Esomeprazol hemmt (wie Omeprazol) das Enzym CYP2C19, über das verschiedene, andere Medikamente ebenfalls verstoffwechselt werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Esomeprazol und Wirkstoffen, die über das Enzym CYP2C19 verstoffwechselt werden, erhöht sich möglicherweise die Blut-Wirkstoff-Konzentration dieser Wirkstoffe. Dazu zählen beispielsweise:

Eventuell muss der Arzt die Dosis dieser Medikamente herabsetzen. Das sollte insbesondere dann bedacht werden, wenn Esomeprazol zur Bedarfstherapie verordnet wird. Desweiteren wird empfohlen, die Phenytoin-Blut-Konzentration zu kontrollieren, wenn eine Behandlung mit Esomeprazol begonnen oder beendet wird.

Bei Patienten, die gleichzeitig blutgerinnungshemmendes Warfarin oder andere Cumarine einnehmen, werden entsprechende Kontrollen der Gerinnungszeiten bei Beginn und am Ende einer Behandlung mit Esomeprazol empfohlen.

Die gleichzeitige Anwendung von Esomeprazol und des Makrolidantibiotikums Clarithromycin (zweimal täglich 500 Milligramm) führte zu einer erhöhten Wirkung von Esomeprazol.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Esomeprazol und einem kombinierten CYP2C19- und CYP3A4-Hemmer sollte vom Arzt bei schwerer Einschränkung der Leberfunktion und bei Patienten, bei denen eine Langzeitanwendung erforderlich ist, eine Dosisanpassung in Erwägung gezogen werden.