Acetylsalicylsäure + Esomeprazol Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Esomeprazol darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen:

Eine Einnahme ist ebenfalls nicht für Patienten erlaubt, die bereits auf die Gabe von Acetylsalicylsäure oder kortisonfreien Entzündungshemmern (sogenannten nichtsteroidalen Antiphlogistika) mit asthmatischen Beschwerden, laufender Nase oder Nesselsucht (Urtikaria) reagierten.

Weitere Gegenanzeigen sind:

  • Hämophilie (sogenannte Bluterkrankheit - eine Erbkrankheit, bei der die Blutgerinnung gestört ist)
  • Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
  • Leberzirrhose (weit fortgeschrittenes Stadium einer lange bestehenden, oft alkoholbedingten, Lebererkrankung)
  • schwere Herzmuskelschwäche
  • schwere Nierenfunktionsstörungen (glomeruläre Filtrationsrate unter 30 Milliliter pro Minute)
  • Herz-Kreislauf-bedingte Notfallsituationen
  • die Einnahme von Nelfinavir und Atazanavir (Wirkstoffe zur Therapie von HIV-infizierten Patienten). Wird die Kombination von Atazanavir mit einem Protonenpumpenhemmer als unvermeidbar angesehen, wird eine engmaschige, ärztliche Überwachung, kombiniert mit einer Dosiserhöhung von Atazanavir auf 400 Milligramm zusammen mit 100 Milligramm Ritonavir, empfohlen. Eine Dosierung von 20 Milligramm Esomeprazol sollte nicht überschritten werden.

Eine besondere ärztliche Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit:

  • Magen-Darm-Geschwüren in der Vorgeschichte (einschließlich der Komplikationen)
  • gleichzeitiger Behandlung mit blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen (Antikoagulanzien) oder Thrombozytenaggregationshemmern
  • gleichzeitiger Behandlung mit kortisonhaltigen Mitteln (Kortikosteroiden) und/oder kortisonfreien Entzündungshemmern (nicht-steroidale Antirheumatika
  • Blutungsstörungen
  • bestehender Helicobacter pylori-Infektion
  • geringer bis mäßiger Herzmuskelschwäche, Nierenfunktions- oder Leberstörungen, besonders bei gleichzeitiger Behandlung mit Entwässerungsmitteln
  • bekannten chronischen Atemwegserkrankungen, Asthma und Heuschnupfen und anderen bekannten Allergien
  • Neigung zu Gicht-Anfällen (Acetylsalicylsäure verringert die Ausscheidung von Harnsäure, wenn es in niedriger Dosierung gegeben wird. Dies kann einen akuten Gichtanfall hervorrufen)
  • einem Alter ab 60 Jahren und einer Herzkranzgefäßerkrankung (koronaren Herzkrankheit, KHK) in der Vorgeschichte
  • einem Alter ab 65 Jahren.

Es wird empfohlen, bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren in der Vorgeschichte oder mit durch ein Geschwür hervorgerufenen Komplikationen vor Beginn der Behandlung auf eine Infektion mit Helicobacter pylori zu untersuchen. Im Falle einer Infektion sollte der Arzt eine sogenannte Eradikationstherapie in Betracht ziehen.

Acetylsalicylsäure + Esomeprazol bei Schwangerschaft & Stillzeit

Die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Esomeprazol sollte nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden - es sei denn, der Arzt hält eine Behandlung für dringend erforderlich. Jedoch gibt es bislang keine Daten über eine Anwendung bei schwangeren Frauen.

Ab Beginn des sechsten Schwangerschaftsmonats kann es durch alle Prostaglandinsynthesehemmer (wie auch Acetylsalicylsäure einer ist) zu folgenden Auswirkungen kommen:

Für den Fetus:

  • Schädigung der Herz- und Lungenentwicklung (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie)
  • Nierenfunktionsstörungen, die zu Nierenversagen mit Fruchtwassermangel fortschreiten können
  • Hemmung der Thrombozyten-Funktion.

Für die Mutter und das Neugeborene am Ende der Schwangerschaft:

  • mögliche Verlängerung der Blutungszeit, sogar bei sehr niedrigen Dosen möglich
  • Hemmung der Wehentätigkeit, was zu einem verspäteten oder länger dauerndem Geburtsvorgang führt.
  • Die Einnahme von Acetylsalicylsäure in den letzten fünf Tagen vor dem berechneten Geburtstermin erhöht die Blutungsneigung der Mutter und des Feten/Neugeborenen.

Während des letzten Schwangerschaftsdrittels darf Acetylsalicylsäure nur nach sorgfältiger, ärztlicher Abwägung und in geringen Dosen gegeben werden. Eine Dosis von 150 Milligramm pro Tag sollte nicht überschritten werden.

Acetylsalicylsäure sollte an den Tagen vor dem berechneten Geburtstermin nicht gegeben werden.

Für den Kombinationspartner Esomeprazol gibt es nur begrenzte Daten über die Anwendung während der Schwangerschaft. Tierexperimentelle Studien mit Esomeprazol weisen jedoch nicht auf direkte noch indirekte schädliche Wirkungen auf die Entwicklung des Ungeborenen, die Schwangerschaft, Geburt oder Entwicklung des Neugeborenen hin.

Mit der Kombination aus Acetylsalicylsäure + Esomeprazol wurden keine Studien an stillenden Frauen durchgeführt. Es ist bekannt, dass Acetylsalicylsäure in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden wird. Ob Esomeprazol in die Muttermilch ausgeschieden wird, ist nicht bekannt. Ob die Mutter das Stillen unterbricht oder ob auf die Behandlung mit der Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Esomeprazol verzichtet werden soll, entscheidet der Arzt individuell. Dabei muss sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.

Es gibt Hinweise, dass Prostaglandinsynthesehemmer auf den Eisprung wirken und die Fruchtbarkeit der Frau beeinträchtigen können. Nach Absetzen der Behandlung normalisiert sich der weibliche Zyklus jedoch wieder.

Acetylsalicylsäure + Esomeprazol und Kinder

Die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Esomeprazol ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet, da Wirksamkeit und Verträglichkeit ist in dieser Altersgruppe noch nicht nachgewiesen wurden.