Abführmittel Wirkungsweise

Die als Abführmittel eingesetzten Substanzen erreichen ihre Wirkung auf vier recht verschiedenen Wegen:
  • Osmolaxanzien sind Substanzen, die stark wasserlöslich sind. Sie ziehen Wassermoleküle in den Darm und binden sie. Diese Wasserbindung vergrößert das Stuhlvolumen und löst einen Dehnungsreiz aus, der zur Entleerung führt. Da der wasserreiche Stuhl auch weicher ist, wird er leichter ausgeschieden. Osmolaxantien können sowohl als Lösungen eingenommen wie in den Darm eingeführt werden (zum Beispiel in kleinen Mengen als Klistier oder in größeren Mengen als Klysma).
  • Quellmittel sind pflanzlichen Ursprungs. Es handelt sich dabei entweder um Faserstoffe oder Schleimbildner. Quellmittel vergrößern ihr Volumen unter Wasserzusatz um ein Vielfaches und wirken dann ähnlich wie die osmotischen Abführmittel. Sie sind ausschließlich zur Einnahme bestimmt.
  • Gleitmittel werden direkt in den Darm eingeführt. Sie machen verhärtete Stuhlanteile weicher und die Darmwände schlüpfrig. Dadurch kann der Stuhl besser und ohne Schmerzen entleert werden.
  • Der Dickdarm erfüllt die Funktion eines Gewächshauses und einer Trocknungsanlage. Einerseits bietet er darin lebenden Bakterien, die bei der Verdauung helfen, die ideale Umwelt. Andererseits entzieht er dem sehr dünnflüssigen Stuhl nach und nach das Wasser, bis die bekannten Endprodukte ausgeschieden werden. Mittel mit Wirkung auf die Darmfunktion sind solche, die entweder die Rückgewinnung von Wasser aus dem Stuhl behindern oder die Wasserausscheidung mit dem Stuhl fördern. Beides macht ihn feuchter und leichter ausscheidbar.