Kontaktdermatitis: So erkennen Sie den allergischen Hautausschlag

Ein allergischer Hautausschlag verursacht Pusteln und Quaddeln: Baby hat Kontaktdermatitis im Gesicht.

Die Haut ist mit einer Fläche von 1,5 bis 2 Quadratmetern – das entspricht den Maßen einer kleinen Gästetoilette – das größte Organ des Menschen. Und da sie unseren Körper nach außen hin schützt, zeigen sich häufig kleine Schäden, die Hitze oder Druck auf ihr hinterlassen. Auch eine allergische Reaktion der Haut auf Fremdkörper, Kontaktdermatitis genannt, macht sich auf der Haut bemerkbar und zwar durch einen Ausschlag. Wie Sie diesen erkennen, lesen Sie jetzt.

Was ist ein Hautausschlag bei einer Allergie?

Hautausschläge gehören zu den problematischsten Symptomen einer Erkrankung, da sie schwer zu unterscheiden sind. Besonders bei Kindern kann ein Ausschlag sehr viele Ursachen haben – fast jeder besorgte Elternteil war schon einmal beim Kinderarzt deswegen. Ist eine Allergie Auslöser des Hautausschlags, zeigen sich häufig

Quaddeln und Pusteln entstehen dadurch, dass der Körper den Entzündungsbotenstoff Histamin ausschüttet. Durch diese Substanz wird Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe gedrückt und es kommt zu den nässenden Bläschen. Bei der Kontaktdermatitis wird der allergische Hautausschlag von alltäglichen Substanzen wie Deodorants, Leder oder Nickelknöpfen ausgelöst. Aber auch andere Allergien können zu Hautbeschwerden führen, die den Symptomen der Kontaktallergie ähneln, zum Beispiel:

  • Nahrungsmittelallergie
  • Insektengiftallergie
  • Arzneimittelallergie
  • Sonnenallergie

Bei der Unterscheidung der verschiedenen Allergien hilft die eigene Beobachtung: Kommen zu dem Ausschlag weitere Symptome wie Atemnot oder Magen-Darm-Beschwerden, lässt sich eine allergische Kontaktdermatitis meist ausschließen. Sicher feststellen, welche Allergie dem Hautausschlag zugrunde liegt, kann allerdings nur ein Arzt.

Wie sieht der Hautausschlag bei einer Kontaktallergie aus?

Reagieren Betroffene das erste Mal allergisch, tritt der Hautausschlag bei einer Kontaktallergie meist 24 bis 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem auslösenden Stoff auf. Dies liegt daran, dass das Immunsystem eine gewisse Zeit benötigt, bis es eine Abwehrreaktion entwickelt. Der Hautausschlag einer solchen akuten Kontaktdermatitis ist gekennzeichnet durch:

Im Gegensatz dazu verändert sich der Hautausschlag bei einer chronischen Kontaktdermatitis: Wer den allergieauslösenden Stoffen bereits längere Zeit ausgesetzt ist, erkennt dies daran, dass die Haut weniger gerötet ist und die Bläschen zurückgehen. Die Haut bildet eine Hornschicht aus, die an verschiedenen Stellen Risse aufweisen kann. Auch ist die Haut bei einer chronischen Kontaktallergie eher trocken und schuppig – nicht nässend.

Normalerweise ist der Hautausschlag bei der Kontaktdermatitis auf den Bereich begrenzt, der direkt mit der Substanz in Berührung kommt, beispielsweise:

  • die Achselhöhle (bei Deodorants)
  • der Hals (Schmuck)
  • die Haut rund um den Bauchnabel (Jeansknopf)

Selten kann der allergieauslösende Stoff in die Blutbahn gelangen und dann an anderen Stellen einen allergischen Hautausschlag auslösen. Dieses Phänomen bezeichnen Mediziner als Streureaktion.

Was tun gegen den Hautausschlag bei Kontaktdermatitis?

Bei einem allergischen Ausschlag – ob durch ein Lebensmittel, einen Duftstoff oder einen Stich hervorgerufen – sollte immer das Vermeiden des allergieauslösenden Stoffes im Vordergrund stehen. Bei vielen Auslösern der Kontaktdermatitis gelingt dies recht einfach: Ein Wechsel der Deo-Marke oder nickelfreier Schmuck beispielsweise verschaffen langfristig Erleichterung. Manchmal sind aber die Ursachen des Hautausschlags nicht so einfach zu bestimmen oder nicht vollständig vermeidbar, beispielsweise da sie beruflich bedingt sind, wie bei Frisören.

Bei einem akuten Kontaktekzem können Sie folgendes tun:

  • Kühlen Sie die betreffende Stelle mit feuchten Umschlägen: Dies hemmt die allergische Entzündungsreaktion und lindert den Juckreiz.
  • Wässrige Salben nach dem Prinzip „nass auf nass“ können helfen, die Quaddeln und Pusteln zu reduzieren.
  • Bepinseln Sie den Hautausschlag mit schwarzem Tee: Die darin enthaltenen Tannine beruhigen die Haut und wirken entzündungshemmend.

Je chronischer und trockener ein Hautausschlag ist, desto fettender sollte die Salbe oder Creme sein. Zur Behandlung einer chronischen Kontaktdermatitis eignen sich beispielsweise Präparate auf Harnstoff- oder Fettgrundlage.

Wann zum Arzt bei einem Hautausschlag?

Wenn sich ein Ausschlag das erste Mal zeigt, ist die Verunsicherung oft groß. Nicht jeder Hautausschlag muss ärztlich abgeklärt werden, allerdings kann ein Besuch beim Arzt sinnvoll sein, wenn:

  • kein Auslöser des Hautausschlags zu erkennen ist
  • der Ausschlag immer wiederkehrt
  • ein Ausschlag bei Kindern unter einem Jahr auftritt
  • die Hautveränderungen Eiter bilden oder nässen
  • sich der Hautausschlag zunehmend ausbreitet, rötet oder anschwillt
  • Beschwerden wie Durchfall, Gelenkschwellungen, Atemnot, Fieber oder Mattigkeitsgefühl hinzukommen

Begleitsymptome wie Atemnot deuten auf eine schwere allergische Reaktion hin, beispielsweise auf eine Insektengiftallergie. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt alarmieren.