Karies - Zucker ist allein verantwortlich

Karies macht Zähne morsch
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Schokolade, Kuchen, Cola, aber auch Ketchup oder Senf – es gibt kaum ein Lebensmittel, in dem kein Zucker steckt. Aber zu viel Süßes setzt den Zähnen zu. Zucker sei die einzige Ursache für Karies, berichten Forscher des University College London. Sie hatten die Volkskrankheit Karies in Beziehung zum Ernährungsstil verschiedener Länder gesetzt. Das Ergebnis ihrer Überblicksstudie: Bereits fünf Prozent Energie aus Zucker erhöhen das Risiko an Karies zu erkranken erheblich.

 

Zuckerkonsum einschränken


Die britischen Epidemiologen schlagen deshalb vor, die Aufnahme freier Zucker auf drei Prozent der täglichen Energiezufuhr zu begrenzen. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO, die bislang zehn Prozent Zucker für vertretbar hielt, denkt nun darüber nach, diesen Prozentsatz zu halbieren. Bei fünf Prozent müssten Menschen sich auf den Konsum von 25 Gramm Zucker pro Tag beschränken – das entspricht etwa sechs Teelöffeln.

Unter freien Zuckern versteht die WHO Einfachzucker wie Fruktose und Glukose sowie Zweifachzucker, zu denen der Haushaltszucker aus Zuckerrüben sowie Rohrzucker zählen. Außerdem zählen die Zucker aus Honig, Sirup, Fruchtsäften und Fruchtkonzentraten dazu.

Bakterien als Kariesauslöser


Der Hauptverursacher von Karies ist das Bakterium Streptokokkus mutans. Karies bedeutet übersetzt so viel wie  "Morschheit“ oder „Fäulnis". Karies ist in den Industrieländern weit verbreitet – die Bakterien werden beispielsweise über Küsse oder infizierte Schnuller auf die Kinder übertragen.

Quellen:
- Aubrey Sheiham, W Philip T James: "A reappraisal of the quantitative relationship between sugar intake and dental caries: the need for new criteria for developing goals for sugar intake", BMC Public Health, 2014; 14 (1): 863 DOI: 10.1186/1471-2458-14-863
- WHO Media Center, Draft Sugars Guideline http://www.who.int/mediacentre/news/notes/2014/consultation-sugar-guidel...