Zytomegalie Symptome

auch bezeichnet als: Zytomegalievirusinfektion, CMV-Infektion, Zytomegale Einschlusskörperkrankheit, Speicheldrüsenviruskrankheit, Einschlusskörperchenkrankheit

Als Zytomegalie bezeichnet man die Infektion mit Zytomegalieviren (CMV). Dieses Virus befindet sich sehr häufig im menschlichen Körper, ohne dass es bemerkt wird. Hat der infizierte Mensch eine normal funktionierende körpereigene Immunabwehr, verläuft die Infektion fast immer ohne Krankheitszeichen. Manchmal kommt es zu Müdigkeit oder Lymphknotenschwellungen, also zu eher unspezifischen Symptomen, die häufig nicht als schwerwiegende Erkrankung wahrgenommen sondern häufig als grippalen Infekt fehlgedeutet werden.

Zytomegalie wird erst dann eine ernsthafte Bedrohung, wenn sie bei Schwangeren oder Personen mit geschwächtem Immunsystem auftritt.

Bei einer Zytomegalieinfektion in der Schwangerschaft kann das Virus durch die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Schwere vorgeburtliche Schäden sind die Folge, häufig kommt es zu Fehlgeburten (Aborten) oder Frühgeburten mit lebenslangen schweren Behinderungen.

Beim immunschwachen Erwachsenen beginnt die Erkrankung sehr häufig mit hartnäckigem hohem Fieber und starken Lymphknotenschwellungen. Besonders gefährdet sind Patienten, deren körpereigenes Immunsystem stark geschwächt ist, zum Beispiel nach Organtransplantationen oder im Falle der durch das HI-Virus ausgelösten Immunschwäche AIDS. In diesen Fällen kommt es zu besonders schweren und sogar tödlichen Verläufen. Charakteristischerweise sind das Auge (CMV-Retinitis), der Magen-Darm-Trakt und die Lunge betroffen.

  • CMV-Retinitis:
    Ist bei einer Zytomegalie die Netzhaut des Auges betroffen, sind verschwommenes Sehen, Gesichtsfeldausfälle, herabgesetzte Sehschärfe und andere veränderte Sinneswahrnehmungen an zunächst einem Auge typisch. Schmerzen und äußerliche Veränderungen treten nicht auf. Bei der augenärztlichen Untersuchung fallen am Augenhintergrund weißliche Veränderungen oder Blutungen in den äußeren Netzhautabschnitten auf. Ohne entsprechende Behandlung führt die CMV-Retinitis zur Erblindung zunächst des einen, in Folge aber auch des zweiten Auges.
  • CMV-Infektion im Magen-Darm-Trakt:
    Besonders häufig sind Schmerzen beim Schlucken, Brennen hinter dem Brustbein oder Beschwerden, wie sie durch Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre verursacht werden. Durchfall, Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und krampfartige oder anhaltende Schmerzen sind möglich. Gelegentlich kommen Geschwüre der Schleimhaut bis hin zum blutigen Gewebsuntergang (hämorrhagische Nekrosen) vor. Dadurch entstehen seltene Komplikationen wie Darmdurchbruch (Darmperforation), Darmblutungen oder Entzündungen des Bauchfells (Peritonitis).
  • CMV-Lungenentzündung:
    Das Zytomegalievirus verursacht gerade in der Lunge schwere Infektionen, die schwer behandelbar sind. Trockener Husten ohne Schleimbildung und Atemnot sowie schwere allgemeine Krankheitszeichen wie hohes Fieber sind typische auf eine CMV-Lungenentzündung hinweisende Symptome.

In sehr schweren Fällen kann eine Zytomegalie noch weitere Organsysteme befallen, wie beispielsweise die Leber und das Gehirn.

Zytomegalie kann gelegentlich auch nach Organtransplantationen auftreten. Dabei ist es möglich, dass im Rahmen der Transplantation CMV mit übertragen wurde (beispielsweise durch Bluttransfusion) oder eine schon vorhandene Zytomegalie durch die Transplantation aktiviert wird. In beiden Fällen wird das transplantierte Organ vergleichsweise häufig abgestoßen.

Wann zum Arzt bei Zytomegalie

Bei länger anhaltendem Fieber mit Lymphknotenschwellungen sollte grundsätzlich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Weil eine Zytomegalie in vielen Fällen so unspektakulär mit unspezifischen Krankheitszeichen verläuft, ist die Diagnose allerdings eher ein Ausschlussbefund, wenn andere häufigere Ursachen nicht zu erkennen sind. Dafür ist in jedem Fall eine spezielle Blutuntersuchung erforderlich.

Patienten mit einer abgeschwächten körpereigenen Immunantwort stehen normalerweise unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle. Treten hier Fieber oder andere der oben genannten Krankheitszeichen auf, muss eine Zytomegalie abgeklärt und entsprechend behandelt werden.

In der Schwangerschaft kann im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen eine entsprechende Blutanalyse Aufschluss darüber geben, ob die Schwangere aktuell an einer Zytomegalie erkrankt ist. Allerdings gehört diese Untersuchung nicht zur Routine, sondern kann mit dem Arzt bei Verdacht auf Zytomegalie vereinbart werden.

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