Windpocken Selbsthilfe & Vorbeugung

Zur Vorbeugung wird eine Impfung gegen Windpocken empfohlen (weiteres siehe ?Was kann der Arzt tun?).

Bei einer Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus (VZV) muss der Erkrankte zu Hause bleiben und darf auf keinen Fall eine Gemeinschaftseinrichtung wie Kindergarten oder Schule besuchen.

In der Apotheke gibt es Mittel, um das Fieber zu senken. Für Kinder empfehlen sich Medikamente mit dem Wirkstoff Paracetamol. Juckreiz kann man beispielsweise mit Gerbstoffen wie Aluminiumsulfat, Bismut-Komplexverbindung und Zinksulfat sowie Tannin und Eichenrinde oder Antihistaminika wie Cetirizin, Clemastin, Dimetinden oder Loratadin bekämpfen. Um die Bläschen zu trocknen, zu desinfizieren und zu beruhigen gibt es Präparate mit dem Wirkstoff Zinkoxid.

Auf keinen Fall sollten Sie die Hautflecken aufkratzen, da das Risiko einer Hautinfektion mit Bakterien wie Staphylokokken sehr hoch ist.

Vermeiden sie auch sogenannte Windpockenpartys, bei denen Mütter ihre gesunden Kinder bewusst mit kranken Kindern in Kontakt bringen. Das Risiko von ernsten Folgeschäden einer Windpocken-Infektion ist viel zu groß, als dass Sie es Ihrem Kind unnötig zumuten sollten. Dies gilt insbesondere, da es einen zuverlässigen Impfschutz gegen Windpocken gibt.

Wann zum Arzt bei Windpocken

Wenn sie bei sich oder Ihrem Kind Fieber, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, eine Hautrötung, Müdigkeit und Halsschmerzen oder auch den typischen Hautausschlag (Knötchen mit mittig wasserklargefüllten Bläschen und delliger Oberfläche) feststellen, sollten sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Wenn die Bläschen sehr groß sind und der Juckreiz extrem stark ist, sollten Sie ebenfalls zum Arzt gehen. Er kann Medikamente verschreiben, die höher dosiert sind als die, die Sie auch ohne Rezept in der Apotheke bekommen.

Bei starken Kopfschmerzen, permanentem Brechreiz, erhöhter Lichtempfindlichkeit, ausgeprägter Müdigkeit und Verwirrtheit sollten sie dringend einen Arzt informieren. Diese Symptome könnten auf eine Gehirnentzündung schließen lassen.

Auch bei Atemschwierigkeiten und länger anhaltendem Husten nach einer Windpocken-Infektion sollte sie sich von einem Arzt untersuchen lassen, da diese Symptome auf eine Lungenentzündung (Pneumonie) hindeuten können.

Schwangere und immungeschwächte Menschen, die weder geimpft sind noch als Kind an Windpocken erkrankt waren, sollten bei Verdacht auf Windpocken schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, da bei ihnen das Risiko für Komplikationen deutlich erhöht ist.

Und wenn Sie zum Arzt gehen: Rufen Sie bitte vorher an, wenn Sie einen Verdacht auf Windpocken haben. Ihr Arzt kann dann sicherstellen, dass Sie oder Ihre Kinder nicht auch noch die Patienten im Wartezimmer oder Mitarbeiter des Arztes anstecken.