Schweinegrippe Ursachen

Der Erreger der Schweinegrippe ist ein Grippevirus vom Typ A/H1N1. Der A/H1N1 Virus gehört zur Familie der Grippe-Viren (Influenza-Viren). Insgesamt gibt es 16 H-Typen und 9 N-Typen. Dabei steht "H" für die Hämagglutinie (Antigene an der Virus-Oberfläche) und "N" für die Neuraminidase (ein Enzym, das für die Krankheitsauslösung mitverantwortlich ist).

Warum sprechen wir von der Schweinegrippe?

Der Erreger H1N1 wurde 1930 erstmals bei Schweinen nachgewiesen. Für diese Tiere ist er relativ ungefährlich. Es gab damals sogar Menschen, die sich durch den direkten Kontakt mit den Schweinen infizierten. Allerdings war dann die Übertragungskette beendet, der Virus wurde nicht von Menschen weiterverbreitet.

Der nun aufgetauchte Subtyp A des H1N1-Erregers hat sich jedoch weiter entwickelt. Es handelt sich hierbei um eine Mischung aus Schweine-, Vögel- und Menschenvirus und kann sich daher auch von Mensch zu Mensch weiter verbreiten.

Menschen und auch Tiere dienen dem Virus als Wirt. Dabei schwächt es seinen "Wirt" so sehr, dass dessen Abwehrsystem zusammen bricht und er manchmal sogar daran versterben kann.

Das Virus befällt vorzugsweise die Atemwege und nistet sich dort in einer Wirtszelle ein. In dieser Zelle bilden sich bis zu 100.000 neue Influenzaviren, ehe die Wirtszelle abstirbt. Dabei werden die neu gebildeten Viren freigesetzt und befallen wiederum neue Zellen. Entweder nisten sie sich gleich in benachbarte Zellen ein oder werden, zum Beispiel durch Husten oder Niesen, auf einen neuen Wirt übertragen. Da ständig Hunderttausende neue Viren produziert werden, erklärt sich die sehr schnelle Ausbreitung der Schweinegrippe.

Von der Ansteckung mit dem Erreger bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen in der Regel ein bis drei Tage (die sogenannte Inkubationszeit). Achtung: Noch bevor überhaupt die ersten Beschwerden auftreten, kann das Virus schon weiter übertragen werden. Auch nach dem Ausbruch der Krankheit scheiden Menschen die Viren noch drei bis fünf Tage aus, kleine Kinder eventuell sogar noch länger.

Übertragung

Hauptsächlich wird der Erreger A/H1N1 über zwei Wege auf den Menschen übertragen, per Tröpfcheninfektion oder über Schmierinfektion.

Bei der Tröpfcheninfektion kann es zu einer Ansteckung kommen, wenn man mit Menschen spricht (durch Virus-Tröpfchen im Atem) oder wenn infizierte Menschen niesen oder husten (durch virenhaltiges Sekret). Für eine Übertragung reichen mikroskopisch kleine Mengen aus. Daher empfiehlt es sich, Menschenansammlungen zu meiden und notfalls einen Mundschutz zu tragen.

Da der Virus auch einige Zeit außerhalb des menschlichen Körpers überleben kann, ist die Übertragung auch durch eine sogenannte Schmierinfektion möglich. Dies geschieht etwa beim Händeschütteln oder man Gegenstände berührt, die Infizierte vorher angefasst haben. Wischt man sich danach durchs eigene Gesicht, hat der Erreger einen neuen "Wirt" gefunden. Deswegen sollte man sich auch immer wieder die Hände waschen und niemand mit Grippesymptomen die Hand schütteln.

Der Kontakt zu Schweinen wird als ungefährlich eingestuft. Grippe-Erreger, die Schweine in sich tragen, haben nichts mit dem Virus-Subtyp A/H1N1 zu tun. Diese Schweine-Viren (porzine Viren) sind nicht auf Menschen übertragbar. Dennoch sollte man sich nach dem Kontakt mit Schweinen die Hände waschen.

Auch Schweinefleisch kann bedenkenlos verzehrt werden. Erst recht, wenn es über 72 Grad Celsius erhitzt wurde. Bei dieser Temperatur stirbt der Erreger.