Scharlach – Halsschmerzen und Himbeerzunge

Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Verfärbungen der Zunge und Hautausschläge gehören zu den Symptomen der Kinderkrankheit Scharlach.
Scharlach gehört zu den typischen Kinderkrankheiten und führt unter anderem zu einer himbeerfarbenen Zunge.

Scharlach, oder Scarlatina, gehört zu den typischen, weltweit verbreiteten Kinderkrankheiten, die üblicherweise im Kindergarten- und Grundschulalter auftritt. Doch auch Erwachsene können an Scharlach erkranken. Verursacht wird es durch eine Infektion mit Streptokokken, insbesondere die Bakterienart Streptococcus pyogenes spielt dabei häufig eine Rolle. Die Erreger befallen die Schleimhäute und schütten Giftstoffe aus, die zu den typischen Symptomen, wie beispielsweise Halsentzündungen und Hautausschlag beitragen.

Auf einen Blick: Typische Symptome von Scharlach

  • Halsschmerzen
  • Schluckbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • rötliche Verfärbung von Gaumen und Rachen
  • himbeerfarbener Belag auf der Zunge
  • Hautausschlag

Halsschmerzen, Rötung von Zunge und Rachen sowie Hautausschlag sind typische Anzeichen von Scharlach

Scharlach äußert sich in sehr typischen Symptomen, die mehr oder minder stark ausgeprägt sind, kann aber auch vollkommen symptomfrei verlaufen. Erste Anzeichen von Scharlach sind

Rachen und Gaumen sind oft rot verfärbt, während die Zunge erst einen weißen Belag aufweist und später himbeerfarben erscheint (Himbeerzunge). Scharlach geht immer mit Mandelentzündungen einher, hinzu kommen Lymphknotenschwellungen an Unterkiefer und Hals, Schüttelfrost und Fieber. Manche Erkrankte klagen außerdem über Übelkeit und Bauchschmerzen.

Nach ein bis zwei Tagen bildet sich meist ein nicht-juckender Hautausschlag, der sich von den Achseln her über den ganzen Körper ausbreitet. Die Wangen sind oftmals gerötet. Der Ausschlag hält für circa eine Woche an, dann kann es zu einem Abschälen der Haut kommen.

Wissenswertes: Erreger mit raffinierten Eigenschaften

Die Haupterreger von Scharlach, Streptococcus pyogenes, können verschiedenste Infektionserkrankungen, wie beispielsweise Mandelentzündungen, auslösen. Da die Streptokokken in ihrem Inneren verschiedenartige Viren, sogenannte Bakteriophagen, beheimaten können, erhalten sie unter anderem die Fähigkeit, scharlachspezifische Toxine zu produzieren und somit die Krankheit Scharlach (und nicht eine „normale“ Mandelentzündung) auszulösen. Diese Toxine breiten sich über die Haut der infizierten Personen aus und lösen dabei den typischen Hautausschlag aus.

Eine konsequente Antibiotikatherapie ist bei Scharlach am effektivsten

Die Symptome von Scharlach geben meist einen ersten Hinweis auf die Erkrankung. Um die Streptokokken sicher zu bestimmen, kann ein Nachweis mittels Bakterienkultur erfolgen. Hierfür wird ein Abstrich der Mandeln genommen und die Erreger im Labor untersucht.

Eine Behandlung erfolgt durch eine zehntägige Antibiotikaeinnahme, in der Regel Penicillin. Dabei ist es besonders wichtig, das Medikament konsequent und über den gesamten Zeitraum einzunehmen, um schwerwiegende Komplikationen und Spätfolgen der Erkrankung zu vermeiden. Hierzu zählen das Toxische Schocksyndrom oder die rheumatische Endokarditis (Entzündung der Innenhaut des Herzens).

Nicht nur die Erkrankung selbst, sondern auch die Symptome von Scharlach können durch geeignete Arzneimittel gelindert werden. Typischerweise kommen fiebersenkende und halsschmerzstillende Mittel zum Einsatz.

Ansteckung mit Scharlach vermeiden

Scharlach ist hoch ansteckend. Über Tröpfchen- oder Kontaktinfektion können infizierte Personen die Erreger bis zu drei Wochen lang übertragen. Die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt ein bis drei Tage. Da man nach einer überstandenen Infektion gegen den entsprechenden Erreger für einen bestimmten Zeitraum immun sein kann, fungieren viele infizierte Personen als Überträger der Krankheit, ohne selbst irgendwelche Symptome zu erleiden.

Um eine unnötige Ausbreitung der Scharlacherreger zu vermeiden, ist es wichtig, dass man bei einer Erkrankung den Kontakt zu anderen Personen meidet und hygienische Maßnahmen einhält:

  • Bettruhe
  • Abstand halten
  • regelmäßiges Händewaschen

Erkrankte Kinder dürfen den Kindergarten oder die Schule nicht besuchen. Dasselbe gilt für erkrankte Mitarbeiter von Betreuungseinrichtungen.