Masern Symptome

auch bezeichnet als: Morbilli, Masernvirus-Infektion
Masern sind eine hoch ansteckende Virusinfektion, die vorwiegend im Kindesalter auftritt. Der Erreger der Masern ist das Masernvirus. Dieses Virus wird über die sogenannte Tröpfcheninfektion, also über Niesen und Husten, verbreitet. Masern verlaufen in drei Phasen.
  • Während der ersten Phase sind die Erreger zwar schon in den Körper eingedrungen, die Krankheit ist aber noch nicht ausgebrochen. Diese sogenannte Inkubationszeit dauert zwischen acht und zwölf Tagen. In dieser Zeit zeigen sich noch keine Anzeichen einer Erkrankung.
  • In der zweiten Phase, dem sogenannten Prodromalstadium, kommen häufig Symptome vor, die mit der eigentlichen Erkrankung nichts zu tun haben und somit auch oft falsch gedeutet werden. Hier können der eigentlichen Masern-Erkrankung drei bis vier Tage Fieber, eitriger Schnupfen, bellender Husten, Bindehautentzündungen und Lichtscheue vorausgehen. Außerdem bilden sich in dieser Phase etwa ein Millimeter große, weiße kalkspritzerartige Flecken an der Wangenschleimhaut (sogenannte Koplik-Flecken), ebenso tritt ein fleckiger dunkelroter Ausschlag an Gaumen, hinterem Rachen und am Zäpfchen auf. Zusätzlich kommt in einigen seltenen Fällen eine sogenannte Pseudo-Blinddarmentzündung hinzu, die sich durch Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung auszeichnet.
  • In der dritten, der exanthematischen Phase, tritt dann der masern-typische Hautausschlag auf. Er dauert drei bis vier Tage. Der punktförmige Ausschlag ist zunächst hell und rot, später werden die Punkte dunkelrot. Der Ausschlag beginnt meist hinter den Ohren und an der Stirn, breitet sich dann über den Hals und den Oberkörper aus, um dann auch auf Arme und Beine überzugehen. Zum Schluss können auch Hände und Füße von Ausschlag gezeichnet sein. Häufig fällt das Fieber zu Beginn des Ausschlages ab, danach steigt es aber wieder an. Während der Ausschlagphase kommt es häufig zusätzlich zu einer Hals- und Rachenentzündung. Der trockene Reizhusten dauert oft mehrere Tage an.

Die Ansteckungsgefahr bei Masern besteht drei bis fünf Tage vor dem Ausbruch des Hautausschlags und hält bis vier Tage danach an.

Masern gelten als Kinderkrankheit, harmlos sind sie deswegen aber nicht. Die Infektion kann mit einer ganzen Reihe von Komplikationen einhergehen. Vergleichsweise harmlos - wenn auch schmerzhaft - sind Mittelohrentzündungen, die sehr gut mit Antibiotika behandelt werden können. Eine Entzündung der Lymphknoten in der Bauchhöhle kann zu starken Bauchschmerzen führen, ist aber leicht durch den Arzt zu behandeln. Auch Blutgerinnungsstörungen sind während einer Maserninfektion möglich. Verantwortlich dafür ist eine verringerte Anzahl der Blutplättchen (sogenannte Thrombozyten) im Blut. Diese Blutplättchen sind für die Gerinnung beziehungsweise Verklumpung des Blutes bei einer Verletzung zuständig. Ernsthafte Komplikationen sind Entzündungen der Atemwege (akute Bronchitis) und sogar Lungenentzündungen. In Entwicklungsländern sterben 25 Prozent aller Masern-Kranken an diesen Folgeerkrankungen. Ebenfalls, vor allem in Entwicklungsländern, kommt es im Zuge der Maserninfektion häufig zu Entzündungen der Augenhornhaut (Keratitis). In diesen Ländern erblinden viele Kinder an einer Maserninfektion, besonders in Zusammenhang mit Vitamin-A-Mangel.

Eine sehr schwerwiegende Komplikation ist die sogenannte Masernenzephalitis, eine Gehirnentzündung, die etwa drei bis zwölf Tage nach Beginn des Ausschlages auftreten kann. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Gehirnentzündung liegt bei 0,1 Prozent, das heißt, dass im Durchschnitt ein Erkrankter von 10000 an dieser Gehirnentzündung erkrankt. Eine Enzephalitis verursacht starke Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Krämpfe und Lähmungen. Es kann sogar zu epileptischen Anfällen (Epilepsie) kommen. Ganz selten sind sogar bleibende Schäden in Form von körperlichen und/oder geistigen Behinderungen infolge einer Masernenzephalitis möglich. Die Sterblichkeit (Letalität) liegt mit 25 Prozent sehr hoch. Sehr selten kann eine Gehirnentzündung erst Jahre später nach einer zurückliegenden Maserninfektion auftreten. Diese Gehirnentzündung wird als subakut sklerosierende Panenzephalitis bezeichnet. Von einer Million an Masern Erkrankten bekommen nur etwa ein bis vier Personen eine solche verzögerte Gehirnentzündung. Diese Komplikation endet immer tödlich.

Eine besonders selten auftretende Variation der Masern sind die sogenannten weißen Masern. Dabei kann ein Hautausschlag völlig fehlen. Dies wird aber fast ausschließlich bei Erkrankten mit schon sehr geschwächter körpereigener Abwehr beobachtet (vor allem bei Aids-Kranken).

Wann zum Arzt bei Masern

Wer bei sich oder seinem Kind Fieber, eitrigen Schnupfen, bellenden Husten, Bindehautentzündungen und/oder Lichtscheue feststellt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen. Auch etwa ein Millimeter große, weiße Flecken an der Wangenschleimhaut, dunkelroter Ausschlag an Gaumen, hinterem Rachen oder am Rachenzäpfchen sowie Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung ohne erkennbare Ursache sind Gründe, zum Arzt zu gehen. Das gilt natürlich auch für den masern-typischen, roten Hautausschlag oder Hals- und/oder Rachenentzündungen.

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