Läuse Ursachen

Kopflaus (Pediculus humanus capitis):
Am ehesten kann man bei uns in Mitteleuropa mit der Kopflaus unangenehme Bekanntschaft machen. Sie hält sich in den Kopfhaaren (unter Umständen auch in den Augenbrauen) auf. Sie saugt Blut aus der Kopfhaut und vermehrt sich im Kopfhaar. Ihr Speichel enthält gerinnungshemmende Stoffe. Diese führen zu starkem Juckreiz. Auch der Kot der Läuse enthält Stoffe, die zu Juckreiz führen können.

Läuse schlüpfen aus den Läuseeiern. Diese Läuseeier sind dunkelbraun und liegen nahe bei der Kopfhaut, tote Eier erscheinen weiß oder durchsichtig und können auch weiter entfernt gefunden werden. Als Nissen werden die ausgebrüteten Läuselarven bezeichnet. Sie kleben bevorzugt am Nacken, hinter den Ohren und auf der Kopfrückseite. Es dauert etwa zehn Tage bis die Nissen ausschlüpfen, bis sie vollständig ausreifen vergehen noch einmal zehn Tage. Erst dann kann sich eine Kopflaus fortpflanzen. Im Schnitt legt eine weibliche Laus 50 bis 150 Eier in ihrem Leben. Diese tönnchenförmigen Eier werden mit einem Klebstoff an ein Haar geklebt. Der Klebstoff ist sehr widerstandsfähig und löst sich nicht einmal mit Wasser auf. Die hellen bis durchsichtigen Nissen sind so klein und so gut befestigt, dass sie sich durch normales Kämmen nicht entfernen lassen. Die Läuse selbst haben an ihren sechs Beinen Klauen, mit denen sie sich so gut an Haaren festhalten können, dass sie durch normales Kämmen ebenfalls nicht zu entfernen sind.

Kopfläuse werden fast ausschließlich von Haar zu Haar übertragen. Ausgewachsene Tiere wechseln so blitzschnell den Wirt. Dies geschieht vor allem dort, wo Menschen dicht beieinander sind, wie zum Beispiel in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Ähnlichem. Daher holen sich auch in aller Regel Kinder die Insekten durch Zusammenstecken der Köpfe mit anderen Kindern und können sie dann unbemerkt auf Familienangehörige übertragen. Mädchen sind aufgrund des Austauschs von Haarschmuck und des gemeinsamen Nutzens von Kämmen und Haarbürsten häufiger von Läusen betroffen als Jungen.

Die Kopflaus hat entgegen anders lautender Meinungen nichts mit dem Hygienestandard, der Herkunftsregion der Befallenen oder der Haarlänge zu tun. Tatsächlich ist es sogar so, dass Läuse sauberes Haar bevorzugen. Auf fettigem Haar habe sie nämlich Schwierigkeiten ihre Eier anzukleben.

Kleiderlaus (Pediculus humanus humanus):
Die Kleiderlaus befällt bevorzugt den restlichen Körper mit Ausnahme der Schamregion. Die Eier werden in die Säume und Nähte der Kleidung geheftet. Auch die Tiere halten sich an der Kleidung fest und können so übertragen werden. Die Kleiderlaus ist heutzutage bei uns ein hygienisches Problem und kommt in nennenswertem Ausmaß im Obdachlosenmilieu vor.

Gelegentlich spielt die Kleiderlaus noch eine unrühmliche Rolle als Überträgerin von Fleckfieber oder Läuserückfallfieber in abgelegenen Bergregionen der Dritten Welt (Afrika, Südamerika und Asien). Fleckfieber ist eine bakterielle Erkrankung, die unbehandelt in der Hälfte der Fälle tödlich endet.

Filz-/Schamlaus (Phthirus pubis):
Die Scham- oder Filzlaus wird hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragen, kann allerdings auch über schmutzige Handtücher verbreitet werden. Sie hält sich bevorzugt in Schamhaaren (gelegentlich auch in Bärten, Achselhaaren, Brusthaaren, Augenbrauen oder Wimpern) auf. Sie lebt dort wie die Kopflaus und ihre Stiche führen zu Juckreiz und Hautreaktionen.