Läuse Selbsthilfe & Vorbeugung

Kopflaus:
Wenn man den Verdacht auf Kopflausbefall hat, sollte man sich einen Nissen- oder Läusekamm in der Apotheke besorgen. Diese Läusekämme haben sehr eng stehende und sehr starre Zinken, sodass die kleinen Tierchen und die Nissen nicht hindurch schlüpfen können. Zunächst wäscht man die Haare mit normalem Shampoo. Danach verteilt man eine handelsübliche Spülung gleichmäßig im Haar. Dadurch können sich die Läuse eine zeitlang nicht mehr bewegen. Die Haare sollten jetzt mit dem Läusekamm sorgfältig Strähne für Strähne durchgekämmt werden. Man wischt den Läusekamm nach jedem Kammstrich auf einem Küchentuch ab. Bei Kopflausbefall findet man auf dem Tuch die Läuse oder Nissen. Diese Prozedur wird täglich so lange wiederholt, bis man keine Läuse oder Nissen mehr auskämmt. In den meisten Fällen kann allerdings nicht jede Laus und Nisse entfernt werden, darum ist diese Methode oft nicht ausreichend für eine effektive Behandlung.
Zusätzlich sollte deshalb ein nicht rezeptpflichtiges Medikament angewendet werden. Dabei gehen sie bitte genau nach den Anweisungen im Beipackzettel vor. In den meisten Fällen wird der Apotheker pestizidhaltige Lösungen empfehlen, um die Läuse und Nissen abzutöten. Ein bekannter Wirkstoff ist Pyrethrum, ein Extrakt aus Chrysanthemenblüten. Es wirkt als Kontaktgift direkt auf die Nervenzellen der Läuse. Außerdem wird es als Pestizid auch gegen Mücken, Fliegen, Schaben und Ameisen eingesetzt. Ein weiterer Wirkstoff zur Behandlung von Lausbefall ist Permethrin. Bei diesem Wirkstoff wird allerdings sehr viel über die giftigen Nebenwirkungen beim Menschen diskutiert. Vorteilhafter erscheint der Wirkstoff Dimeticon. Dimeticon geht schnell in die Atemwege der Kopfläuse und verklebt diese. Damit ersticken die Läuse und werden zuverlässig abgetötet. Zudem riecht Dimeticon angenehmer als Permethrin und die Haare lassen sich nach der Behandlung leichter bürsten beziehungsweise auskämmen.

Das Reinigen von Gegenständen ist nicht zwingend erforderlich, da die Kopfläuse nicht freiwillig ihren Wirt verlassen. Fallen Sie doch aus den Haaren, sind sie nicht lange lebensfähig. Eine Neuinfektion ist sehr unwahrscheinlich. Wer trotzdem das Risiko minimal halten möchte, kann die Gegenstände, die möglicherweise Läuse enthalten, drei Tage in einer gut schließenden Plastiktüte aufbewahren. Auch tötet Waschen bei mindestens 60 Grad Celsius oder eintägiges Aufbewahren im Tiefkühlfach die Läuse zuverlässig ab.

In Deutschland ist man nach dem Infektionsschutzgesetz verpflichtet, unverzüglich den Kopflaus-Befall der Gemeinschaftseinrichtung zu melden, aus der die Läuse stammen könnten beziehungsweise die der Befallene besucht. Dadurch sollen mögliche Kontaktpersonen informiert werden, um die Verbreitung der Läuse möglichst schnell und effektiv einzudämmen.

Bekannte Hausmittel wie das Einreiben der Haare mit Oliven- beziehungsweise Kokosöl oder Majonaise, um die Läuse zu ersticken, sind nicht sinnvoll. Ebenfalls nicht das Spülen der Haare mit Teebaumöl, Essig oder Mundwasser.

Kleiderlaus:
Kleiderlausbefall stellt man fest, wenn die Läuse aus der Kleidung fallen. Hier hilft das Entlausen der Kleidung durch Waschen bei mindestens 60 Grad Celsius oder Abtöten durch Einfrieren im Tiefkühlfach. Es sollten alle Textilien behandelt werden, die mit den Läusen in Kontakt gekommen sein könnten.

Filz- oder Schamlaus:
Ein Verdacht auf Filzlausbefall ergibt sich aus dem Hautjucken der entsprechenden Körperregionen und den Kotflecken in der Unterwäsche. Die Läuse mitsamt ihren Nissen sind durch eine vollständige Rasur der Region(-en) zu entfernen, das gilt ebenfalls für den eventuellen Sexualpartner. Eine ärztliche Behandlung ist bei Filzlausbefall anzuraten.

Wann zum Arzt bei Läuse

Bei Infektionen oder Entzündungen an den aufgekratzten Stichstellen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei Verdacht auf Filzlausbefall ist in jedem Fall ein Arztbesuch erforderlich.