Abwehrschwäche Selbsthilfe & Vorbeugung

Erkältungskrankheiten lassen sich besonders gut vorbeugen, wenn die Immunabwehr gestärkt wird. Die Erkältungserreger haben dann eine geringere Chance anzugreifen. Davon profitieren auch Menschen, deren Immunsystem auf Grund einer Erkrankung nur ungenügende Abwehrreaktionen zeigt. Mit den folgenden Maßnahmen lässt sich die Abwehrkraft des Körpers stärken:
  • Die Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung einer gesunden Immunabwehr. Fehlen bestimmte Mineralstoffe oder Vitamine dauerhaft in der Nahrung, wird die Leistungsfähigkeit des Immunsystems stark herabgesetzt und die Infektanfälligkeit steigt. Eine gesunde Ernährung mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten beugt dem vor.
  • Empfehlenswert ist eine tägliche Trinkmenge von zwei Litern (zum Beispiel Mineralwasser und Saftschorlen). Die Flüssigkeit hat den positiven Nebeneffekt, dass die Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raumes feucht gehalten werden, so dass deren natürliche Schutzfunktion vor Krankheitserregern erhalten bleibt.
  • Die Verdauungsprozesse nach einer schweren, fettreichen Mahlzeit erfordern vom Körper große Anstrengung. Die Immunabwehr ist in dieser Zeit stark herabgesetzt. Deshalb ist es gesünder, mehrere kleinere Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt zu sich zu nehmen als wenige große.
  • Regelmäßige aktive Betätigung in Form von Schwimmen, Joggen, Radfahren oder längeren Spaziergängen an der frischen Luft wirkt abwehrsteigernd.
  • Abhärten lässt sich der Körper außerdem durch regelmäßige morgendliche Wechselduschen. Sie sollten mit warmem Wasser (40 Grad) begonnen werden. Nach einer Minute wird für etwa 10 bis 15 Sekunden zu kaltem Wasser mit zirka 15 bis 20 Grad gewechselt. Dabei sollten mit dem kalten Wasser zuerst die Beine von unten nach oben abgeduscht werden, anschließend die Arme, die Brust, der Bauch, der Nacken und das Gesicht. Danach folgt wieder warmes Wasser. Dieser Wechsel sollte ein- bis zweimal pro Duschgang erfolgen. Beendet wird das Duschen mit kaltem Wasser. Einen ähnlich abhärtenden Effekt haben auch regelmäßige Saunabesuche.
  • Eine gesunde Lebensweise steigert die Abwehr zusätzlich. Dazu gehören ausreichend Schlaf und die Vermeidung von Stress. Letzteres lässt sich unter anderem durch regelmäßige Entspannungs- und Erholungsphasen erreichen. Auch Lachen steigert das Wohlbefinden und hat damit positive Effekte auf das Immunsystem. Das gilt ebenso für Streicheleinheiten und die schönste Nebensache der Welt, den Sex.

Zur Stärkung der Abwehrkräfte sind zahlreiche frei verkäufliche Medikamente erhältlich. Zink- und Vitaminpräparate steigern die Abwehrkräfte und beugen Erkältungen vor. Einen ähnlichen Effekt sollen viele pflanzliche Tropfen oder Tabletten haben - nicht immer sind diese Effekte in Studien belegt. Zu diesen Wirkstoffen gehören Extrakte aus Sonnenhut (Echinacea), Purpursonnenhutkraut,
Lebensbaumspitzen (Thuja), Ginseng, Wasserdost (Eupatorium), Blaue Färberhülse (Baptisia) oder Taigawurzel (Eleutherococcus). Diese Inhaltsstoffe werden teilweise auch als homöopathische Arzneimittel angeboten.

Außerdem können die körpereigenen Abwehrkräfte mit der Wirkstoffkombination Zink + Selen+ Histidin gestärkt werden.

Eine weitere Maßnahme zur Stärkung der Abwehrkräfte stellt die so genannte Darmsanierung dar. Hierzu werden unter anderem Kolibakterien (Escherichia coli) in aufbereiteter Form eingenommen. Fragen Sie dazu einen Heilpraktiker oder Ihren Apotheker.

Außerdem sorgen Milchsäurebakterien für eine gesunde Darmflora. Und eine gesunde Darmflora schützt uns gegen krankmachende Keime. Zu den Milchsäurebakterien zählen zum Beispiel Lactobazillen (Lactobacillus acidophilus) und Bifidobakterien (Bifidobakterium bifidum). 

Wann zum Arzt bei Abwehrschwäche

Häufig wiederkehrende Erkältungskrankheiten oder Entzündungen sowie nicht erklärbare körperliche und seelische Schwächezustände sollten vom Arzt abgeklärt werden. Das gilt auch für starken Gewichtsverlustsowie lang andauernden Kopf- und Gliederschmerzen ohne erkennbare Ursache. Ein Arztbesuch ist ebenfalls anzuraten bei neu aufgetretenen Veränderungen des Hautbildes und Sehstörungen.