Ebola-Virus – wirksamer Impfstoff entwickelt

Das Ebola-Virus ist extrem gefährlich
Das Ebola-Virus ist extrem gefährlich
Das Ebola-Virus ist extrem gefährlich. Eine Infektion mit dem Ebola-Virus endet in vielen Fällen tödlich. Jetzt entwickelten Forscher einen wirksamen Impfstoff.
 

Das Ebola-Virus wütete Ende vergangen Jahres in Westafrika. Tausende Menschen, die sich mit dem Ebola-Virus infiziert hatten, ließen ihr Leben. Jetzt wurde erstmals ein Impfstoff gegen Ebola getestet – er schützte zu 100 Prozent vor der Ansteckung. Dies berichtet ein internationales Forscherteam. Die Impfstudie gegen das Ebola-Virus wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO unterstützt. Die Studienergebnisse wurden in den Fachjournals Lancet und British Medical Journal veröffentlicht.

Schutzringe gegen Ebola-Virus

Getestet wurde der Impfstoff mit dem Namen rVSV-ZEBOV gegen das Ebola-Virus im westafrikanischen Guinea. Die ersten Testergebnisse zeigen: Der Impfstoff kann die weitere Ausbreitung des Ebola-Virus wirksam eindämmen.

Eingesetzt wurde die sogenannte Ring-Schutzimpfungsstrategie. Zuerst identifizierten die Forscher Personen, die in den letzten 21 Tagen engen Kontakt zu einer frisch an Ebola erkrankten Person hatten und deshalb direkt von einer Ansteckung bedroht waren. Dazu zählten Angehörige und Mitbewohner oder Krankenpfleger. In einem zweiten Schritt wurden indirekt gefährdete Personen ausgemacht, zum Beispiel die Nachbarn oder Arbeitskollegen einer direkt gefährdeten Person. Diese Kontaktpersonen werden auch als „Ring“ bezeichnet. Daraus wurden diejenigen ausgewählt, welche für die Testimpfung infrage kamen.

Von April bis Juli 2015 wurden so 90 Ringe untersucht. Sie bestanden aus insgesamt 7651 Kontaktpersonen, von denen 5415 für die Impfung geeignet waren. Von diesen wurden wiederum 3512 (65 Prozent) gegen das Ebola-Virus geimpft.

Ebola-Virus - sofortige Impfung schützt zu 100 Prozent

Die Ringe wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei gleich große Gruppen unterteilt: Die einen wurden sofort geimpft, die anderen erst nach einer Wartezeit von 21 Tagen - der Inkubationszeit des Ebola-Virus. Bei Personen aus der zweiten Gruppe wurde also erwartet, dass einige an Ebola erkranken würden. „Leider kann nur so geprüft werden, ob der Impfstoff auch wirklich wirkt“, sagt Prof. Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern (ISPM).

Bei Personen, die sofort gegen das Ebola-Virus geimpft worden waren, erfolgte nach zehn Tagen keine Ansteckung mehr. Dagegen traten in der Gruppe, die die Impfung erst später erhielt, 16 Ebolafälle auf, und zwar vor bis maximal sechs Tage nach der verzögerten Impfung. Danach kam es auch in der zweiten Gruppe zu keinen neuen Krankheitsfällen mehr. „Wir können also sagen, dass der Impfstoff nach etwa einer Woche zu 100 Prozent vor einer Ebola-Ansteckung schützt“, sagt der Berner Forscher Dr. Sven Trelle. Insgesamt betrug die Schutzwirkung innerhalb der Ringe, in denen sich auch nicht Geimpfte befanden, immer noch 76 Prozent. Das heißt, die Ansteckungskette konnte in vielen Fällen unterbrochen werden.

Ebola-Virus besiegt?

„Nicht nur die Wirksamkeit des Ebola Impfstoffes ist nun belegt, sondern auch die der Impfstrategie mit der Bildung von Schutzringen“, freut sich Egger. „Dies könnte endlich das Ende der Ebola-Epidemie in West Afrika einleiten und auch in Zukunft für die Bekämpfung dieser Krankheit nützlich sein.“
Obwohl die Fallzahlen von Ebola in Westafrika seit Jahresbeginn markant zurückgegangen sind, ist die Epidemie noch nicht besiegt. Ein einzelner Erkrankungsfall in den betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone kann die Seuche wieder ausbrechen lassen.

Datum: 3.8.2015