Pulmonale Hypertonie Behandlung

Die pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) sollte bereits sehr früh von einem Spezialisten für Lungenhochdruck behandelt werden. Im akuten Stadium ist die Grunderkrankung (beispielsweise Herzklappenverengungen, Gefäßverschlüsse in der Lunge oder Herzmuskelschwäche) so zu behandeln, dass Lungenhochdruck möglichst nicht chronisch wird. Denn ist das einmal geschehen, kann der Patient nicht mehr geheilt werden. Der Arzt kann dann lediglich die Beschwerden durch Lungenhochdruck mit Medikamenten lindern (sogenannte palliative Behandlung).

Folgende Medikamente erweitern die Blutgefäße in der Lunge und senken somit Lungenhochdruck:

  • Prostazyklinderivate, wie Iloprost und Treprostinil
  • Endothelin-Rezeptorantagonisten, wie Ambrisentan, Bosentan und Sitaxentan
  • PDE5-Inhibitoren, wie Sildenafil (unter dem Handelsnamen Revatio direkt für die pulmonale Hypertonie zugelassen) 
  • Calciumantagonisten, wie Dilitazem, Verpamil und Nifedipin (wirken aber lediglich in 20 Prozent der Fälle drucksenkend).
Neben diesen Medikamenten erhalten die meisten Betroffenen langfristig Sauerstoff - meistens über einen Zeitraum von mindestens 16 Stunden täglich. Die Sauerstoffmenge wird vom Arzt individuell auf den Patienten abgestimmt. Wird der Lungenhochdruck durch eine Rechtsherzschwäche verursacht, helfen entwässernde Medikamente (Diuretika) und herzstärkende Wirkstoffe (Digitalis-Präparate wie Digoxin), Beschwerden zu lindern.

Außerdem muss beachtet werden, dass Patienten mit pulmonaler Hypertonie ein erhöhtes Risiko für Gefäßverschlüsse (sogenannte Thromboembolien) haben. Darum sollte frühzeitig mit einer blutgerinnungshemmenden Therapie (Antikoagulation, zum Beispiel mit Phenprocoumon) begonnen werden.

Die Therapie des Lungenhochdrucks sollte möglichst immer in speziellen Zentren erfolgen. Manchmal ist es sogar notwendig, Lunge oder Herz und Lunge auszutauschen (Organ-Transplantation).