Meningitis Selbsthilfe & Vorbeugung

Bei einer Meningitis können Sie selber nichts tun. Sie muss immer so rasch wie möglich im Krankenhaus behandelt werden, gegebenenfalls sogar intensivmedizinisch.

Vorbeugend können Sie dagegen mit speziellen Impfungen etwas erreichen. Lassen Sie sich dazu eingehend von Ihrem Arzt beraten.

Insgesamt gibt es jährlich etwa 700 Fälle an Meningokokken-Meningitis in Deutschland. Schutzimpfungen können vor einer Meningitis schützen. Die Menigokokken-Meningitis tritt vor allem bei Kindern unter vier und zwischen 15 und 19 Jahren auf. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb seit 2006 eine Impfung gegen Meningokokken für Kinder ab dem 2. Lebensjahr. Für noch nicht geimpfte Kinder und Jugendliche sollte die Impfung bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Allerdings beugt diese Impfung nur einer Sorte der Meningokokken vor, den Meningokokken der Gruppe C. Diese verursachen hierzulande nur etwa 30 Prozent aller Fälle von Meningokokken-Meningitis. Hauptsächliche Auslöser sind hierzulande Meningokokken der Gruppe B, gegen die es bislang noch keine Impfung gibt.

Gegen Pneumokokken empfiehlt die STIKO eine Impfung bei Säuglingen ab zwei Monaten bis zum 2. Lebensjahr. Ferner wird eine Pneumokokken-Impfung Personen empfohlen, die ein geschwächtes Abwehrsystem haben, ebenso Menschen über 60 Jahre mit chronischen Erkrankungen wie Zuckerkrankheit (Diabetes-mellitus-DM.html">Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Diabetes mellitus vom Typ 2), Asthma bronchiale oder chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD).

Auch Impfungen gegen Infektionserkrankungen, beispielsweise mit dem Masern-Virus gegen Masern, dem Masern-Virus + Mumps-Virus + Röteln-Virus gegen Masern, Mumps (Ziegenpeter) und Röteln oder dem Masern-Virus + Mumps-Virus + Röteln-Virus + Varicella-Virus der zusätzlich noch vor Windpocken schützt, können einer Meningitis vorbeugen. Dabei sollte der impfende Arzt jeweils die aktuellen Empfehlungen der STIKO berücksichtigen.

Zum Impfplan der STIKO gehört auch die Impfung gegen den Keim Haemophilus influenzae Typ B (HiB-Vakzin). Sie hat dazu geführt, dass dieser früher bei kleinen Kindern häufigste Erreger der eitrigen Hirnhautentzündung mittlerweile kaum noch eine Rolle spielt.

Reisemedizinisch kann eine Impfung vor Reisen in ein Land mit erhöhtem Risiko für eine Meningokokken-Meningitis ratsam sein (beispielsweise Afrika oder Asien). Dort verursachen meist andere Meningokokken-Typen die Meningitis - und gegen diese kann man impfen. Besonders Austauschschüler und -studenten, sollten geimpft werden, wenn sie in ein Land reisen, in dem Meningokokken auftreten, gegen die man impfen kann. In Ländern wie USA, Kanada, Niederlande, Großbritannien und Spanien ist eine solche Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C Pflicht für Schüler oder Hochschüler. Anders als in Deutschland sind dort die Meningokokken der Gruppe C hauptsächliche Erreger einer Meningokokken-Meningitis.

Wann zum Arzt bei Meningitis

Bei Verdacht auf eine Meningitis müssen Sie sofort den Notarzt alarmieren. Dieser wird Sie unverzüglich zur Behandlung in ein Krankenhaus einweisen. Alarmsignale sind starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Lichtscheuheit, Geräuschüberempfindlichkeit, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, schläfrige Benommenheit und Krampfanfälle. Bei kleinen Kindern können Anzeichen sein: Trinkverweigerung, Mattheit, Unruhe, Abwehr beim Halten oder Tragen, Berührungsempfindlichkeit, besondere Schläfrigkeit, Blässe, schrilles Schreien, Wimmern und eine Vorwölbung in der bei Säuglingen vorhandenen Schädelfuge (Fontanelle).