Meningitis Behandlung

Eine Meningitis ist eine sehr ernste und möglicherweise innerhalb kürzester Zeit lebensbedrohliche Erkrankung. Deshalb ist eine sofortige Behandlung in einem Krankenhaus absolut notwendig.

Bei Verdacht auf eine bakterielle Meningitis muss der Patient baldmöglichst mit Antibiotika behandelt werden. Im Erwachsenenalter wird ein Wirkstoff Ampicillin aus der Gruppe der Penicilline plus einem Wirkstoff aus der Gruppe der Cephalosporine wie Ceftriaxon verabreicht. Häufig nimmt der Arzt schon vor der Krankenhausaufnahme eine sogenannte Blutkultur und/oder Nervenwasserprobe ab, um die auslösenden Erreger schnellstmöglich zu ermitteln. In einigen Fällen - zum Beispiel bei Bewusstseinsstörungen oder Lähmungen und Menigikokkenverdacht - wird er bereits ohne den genauen Erreger zu kennen, ein Antibiotikum verabreichen.

Die wesentliche diagnostische Untersuchung bei einer Meningitis ist eine Analyse des Nervenwassers (Liquor). Einerseits kann der Erreger der Meningitis festgestellt werden, andererseits auch die Art der Entzündung der Hirnhäute. Hierfür sticht der Arzt mit einer dünnen Nadel in Höhe der Lendenwirbelsäule in den Nervenwasserraum. Dort nimmt er wenige Milliliter Nervenwasser ab. Das Nervenwasser wird anschließend mikroskopisch auf Erreger untersucht. Außerdem werden Eiweiß, Zucker sowie die Zahl und Art von weißen Blutkörperchen bestimmt. Darüber hinaus wird eine sogenannte Liquor-Kultur angelegt. Hierin können mögliche Bakterien wachsen und so identifiziert werden. Bei 70 bis 90 Prozent der Patienten mit einer eitrigen Meningitis gelingt so der Erregernachweis. Bei der Hälfte der Betroffenen hilft die Blutkultur weiter. In einer Blutkultur kann man aus dem Blut Keime anzüchten und so einen Hinweis auf die auslösenden Erreger der Hirnhautentzündung gewinnen.

Am Aufnahmetag wird in der Regel eine Computertomographie (CT) oder eventuell eine Kernspinuntersuchung (MRT) des Kopfes gemacht. Diese zeigt eine mögliche Hirnschwellung (Hirnödem) oder andere krankhafte Befunde des Gehirns.

Gegen die Schwellung des Gehirns wurden früher oft Kortisonpräparate (Glukokortikoide) verabreicht. Heute verwendet man diese Wirkstoffe nur noch bei tumorbedingten Schwellungen.

Zur antibiotischen Behandlung werden verschiedene Wirkstoffe eingesetzt. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Antibiotika die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Das sind je nach vermutetem Erreger beispielsweise: Bei Neugeborenen aus der Gruppe der Cephalosporine Cefotaxim plus das Penicillin Ampicillin. Bei Kleinkindern und Schulkindern ein Cephalosporin der dritten Generation wie Ceftazidim. Bei ansonsten gesunden Erwachsenen ohne Abwehrschwäche ein Cephalosporin der dritten Generation plus Ampicillin. Für im Krankenhaus erworbene Hirnhautentzündungen kommen wieder andere Antibiotika in Betracht. Die Ergebnisse aus Blut- und Liquorkultur zeigen nach einigen Tagen, auf welche Antibiotika die Erreger empfindlich sind (Antibiogramm). Gegebenenfalls muss die Therapie angepasst werden. Falls eine antibiotische Behandlung nicht ausreichend hilft, muss der Arzt intensiver nach einem möglichen infektiösen Herd suchen.

Im Falle von Krampfanfällen werden Antiepileptika wie Valproinsäure und Carbamazepin gegeben.

Enge Kontaktpersonen von Patienten mit Meningokokken-Meningitis müssen besonders vorsichtig sein. Diese Meningitisform kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Als Kontaktpersonen gelten Personen im selben Haushalt, Intimpartner, enge Freunde, eventuell Banknachbarn in der Schule oder im Büro, Pflegepersonal, Kontaktpersonen in Einrichtungen für Kinder unter sechs Jahren, enge Kontaktpersonen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Wohnheime, Internate und Kasernen. Auch Personen, die bis zu sieben Tagen vor dem Ausbruch der Meningitis engen Kontakt hatten, gehören dazu. Diese sollten vorbeugend zwei Tage lang Antibiotika erhalten, meist Rifampicin, gegebenenfalls auch Ceftriaxon oder Ciprofloxacin. Seit Juli 2009 empfiehlt die STIKO zusätzlich zu vorbeugenden Antibiotika auch eine Schutz-Impfung.

Die virale Meningitis wird in der Regel nur symptomatisch behandelt. Gegen die Kopfschmerzen werden nicht-opioide Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen, Diclophenac oder gegebenfalls Metamizol verabreicht, bei starken Schmerzen gegebenenfalls auch opioide Scherzmittel wie Tramadol, Tilidin oder Pethidin. Gegen Fieber werden fiebersenkende Wirkstoffe wie Paracetamol oder Ibuprofen, gegebenfalls auch Metamidazol verabreicht. Virenhemmende Mittel wie etwa Aciclovir werden nur bei einer Meningitis durch bestimmte Herpesviren gegeben.

Eine tuberkulöse Meningitis wird in der Regel mit einer Vierkombination spezieller Antibiotika (Tuberkulostatika) behandelt. Dazu gehören die Wirkstoffe Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Streptomycin (oder Ethambutol) für zwei bis drei Monate und zwei davon für weitere zehn Monate.