Blutarmut Ursachen
Eine Blutarmut kann verschiedene Ursachen haben. Grob lassen sich fünf Gründe unterscheiden:
- Akuter Blutverlust:
Dazu kann es unter andetrem bei Blutungen durch Magen- und Darmgeschwüre, nach einem Unfall oder bei starker Regelblutung kommen. - Frühzeitiger Abbau der roten Blutkörperchen (Hämolyse):
Die Lebensdauer der roten Blutkörperchen kann verkürzt sein durch angeborene hämolytische Anämien wie bei einem Mangel an dem Enzym Glukose-6-Phosphatdehydrogenase, bei Sichelzellanämie oder Kugelzellanämie. Erworben werden hämolytische Anämien beispielsweise durch kälteaktive oder wärmeaktive Antikörper gegen rote Blutkörperchen (Erythrozyten), durch Blutarmut bei Infektionen (Malaria) oder durch mechanische Zerstörung der roten Blutkörperchen, etwa durch künstliche Herzklappen. - Gestörte Bildung oder Reifung der roten Blutkörperchen:
Die Produktion der Erythrozyten kann auf einen Mangel an Eisen, an Erythropoetin (Wachstumshormon für rote Blutkörperchen), an Folsäure oder Vitamin B12 zurückgehen. Die Bildung der roten Blutkörperchen kann weiterhin gestört sein bei einer Schädigung des blutbildenden Knochenmarks, beispielsweise durch Bestrahlung oder Chemotherapie. - Erhöhter Bedarf an für die Blutbildung wichtigen Substanzen:
Ein erhöhter Nährstoff-, Spurenelemente- und Vitaminbedarf besteht unter anderem in der Schwangerschaft oder Stillzeit, im Wachstum, während der Menstruationsblutung sowie bei Leitungssportlern. Ebenfalls ein erhöhter Bedarf besteht bei Patienten mit chronischen Erkrankungen oder Alkoholabhängigkeit. - Verringerte Resorption der für die Blutbildung wichtigen Vitamine und Spurenelemente:
Wenn Vitamine und Spurenelemente nicht ausreichend vom Organismus aufgenommen werden können, kann das ebenfalls zu einer Anämie führen. Eine gestörte Aufnahme tritt häufig bei Ausfall der Magenverdauung oder nach Magenentfernung sowie bei einer bestimmten Form der Magenschleimhautentzündung (Gastritis Typ A) auf. Sie kann unter Umständen sogar medikamentös bedingt sein. Ebenfalls ist eine gestörte Aufnahme durch eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie, Sprue), bakterielle Überwucherung oder parasitäre Besiedlung (häufig durch den Fischbandwurm) des Darms möglich.
